13.09.2009, 10:30
@ geschätzter Quintus,
vielen Dank für die sehr differenzierte Darstellung; nachdem das Thema auf die Weltmacht (Weltmächte) dieses Jahrhundertes (ab 2020) gerichtet ist, wollte ich mit meiner - zugegeben sehr vereinfachenden - Darstellung eigentlich nur allgemein auf die Ausbreitung der ethnischen Han-Chinesen in China auch in Gebieten hinweisen, die eigentlich für Minderheitsvölker sind (und die im Übrigen einen erheblichen Anteil des chinesischen Territorums ausmachen).
Dass nicht nur die chinesischen Randprovinzen sondern inzwischen auch die russischen Grenzgebiete in Sibirien zunehmend von ethnischen Chinesen "überlaufen" werden bestätigst Du, wobei es für mich sekundär ist, aus welcher Provinz Chinas diese Chinesen kommen. Dass der Transit dieser Chinesen i.d.R. aus der Mandschurei erfolgt sollte unbestritten sein - und ich denke, die aus anderen Provinzen durch die Mandschurei migrierenden Chinesen würden auch in der Mandschurei bleiben, wenn es nicht gute Gründe für eine weitere Ausdehnung gäbe. Massenmigration ist immer auch eine Vielzahl von Einzelbewegungen, die mal kurze, mal weitere Entfernungen einschließt und sich auch aus vielen kurzen Bewegungen additiv zu einer langen Strecke zusammenfügen kann.
Sowohl was Deine Ausführungen zu Hsinkiang, der Mandschurei und der (inneren) Mongolei betrifft gebe ich Dir im Wesentlichen recht.
Die Förderung lokaler Kultur in der inneren Mongolei oder in Tibet wird aber vielfach mehr als "kommerzialisierte Brauchtumspflege" denn als tatsächliche Förderung einer kulturellen Autonomie verstanden.
Und damit kommen wir zu Tibet: meine Aussagen bezüglich der "Sinisierung Tibets" bezogen sich auf Veröffentlichungen der exil-tibetischen Regierung, die dem Augenschein nach von westlichen Beobachtern (Journalisten und Touristen) bestätigt werden. Dabei ist aber auch wieder anzumerken, dass die meisten dieser Beobachter nur Zugang zu den klassischen "Touristikzentren" wie Lhasa haben - die Verhältnisse auf dem flachen Land können ganz anders sein.
Auch Deine Aussage, dass viele (vielleicht sogar die Mehrzahl) der tibetischen Emigranten in die Küstenstädte Ost- (und Süd-) Chinas "auswandern" ist sicher richtig, wobei es zweierlei anzumerken gibt:
- einmal ist diese Binnenwanderung Teil einer Bewegung, die alle chinesischen "Binnenprovinzen" und nicht nur spezifisch Tibet betrifft, und
- zum anderen müsste man auch noch unterscheiden zwischen der "autonomen Provinz Tibet" und den ethnisch urtibetischen Regionen, die anderen chinesischen Provinzen zugeordnet sind.
Damit aber kommen wir in eine China-Diskussion, die in diesem Strang eigentlich "off-topic" ist und daher hier nicht geführt werden sollte.
vielen Dank für die sehr differenzierte Darstellung; nachdem das Thema auf die Weltmacht (Weltmächte) dieses Jahrhundertes (ab 2020) gerichtet ist, wollte ich mit meiner - zugegeben sehr vereinfachenden - Darstellung eigentlich nur allgemein auf die Ausbreitung der ethnischen Han-Chinesen in China auch in Gebieten hinweisen, die eigentlich für Minderheitsvölker sind (und die im Übrigen einen erheblichen Anteil des chinesischen Territorums ausmachen).
Dass nicht nur die chinesischen Randprovinzen sondern inzwischen auch die russischen Grenzgebiete in Sibirien zunehmend von ethnischen Chinesen "überlaufen" werden bestätigst Du, wobei es für mich sekundär ist, aus welcher Provinz Chinas diese Chinesen kommen. Dass der Transit dieser Chinesen i.d.R. aus der Mandschurei erfolgt sollte unbestritten sein - und ich denke, die aus anderen Provinzen durch die Mandschurei migrierenden Chinesen würden auch in der Mandschurei bleiben, wenn es nicht gute Gründe für eine weitere Ausdehnung gäbe. Massenmigration ist immer auch eine Vielzahl von Einzelbewegungen, die mal kurze, mal weitere Entfernungen einschließt und sich auch aus vielen kurzen Bewegungen additiv zu einer langen Strecke zusammenfügen kann.
Sowohl was Deine Ausführungen zu Hsinkiang, der Mandschurei und der (inneren) Mongolei betrifft gebe ich Dir im Wesentlichen recht.
Die Förderung lokaler Kultur in der inneren Mongolei oder in Tibet wird aber vielfach mehr als "kommerzialisierte Brauchtumspflege" denn als tatsächliche Förderung einer kulturellen Autonomie verstanden.
Und damit kommen wir zu Tibet: meine Aussagen bezüglich der "Sinisierung Tibets" bezogen sich auf Veröffentlichungen der exil-tibetischen Regierung, die dem Augenschein nach von westlichen Beobachtern (Journalisten und Touristen) bestätigt werden. Dabei ist aber auch wieder anzumerken, dass die meisten dieser Beobachter nur Zugang zu den klassischen "Touristikzentren" wie Lhasa haben - die Verhältnisse auf dem flachen Land können ganz anders sein.
Auch Deine Aussage, dass viele (vielleicht sogar die Mehrzahl) der tibetischen Emigranten in die Küstenstädte Ost- (und Süd-) Chinas "auswandern" ist sicher richtig, wobei es zweierlei anzumerken gibt:
- einmal ist diese Binnenwanderung Teil einer Bewegung, die alle chinesischen "Binnenprovinzen" und nicht nur spezifisch Tibet betrifft, und
- zum anderen müsste man auch noch unterscheiden zwischen der "autonomen Provinz Tibet" und den ethnisch urtibetischen Regionen, die anderen chinesischen Provinzen zugeordnet sind.
Damit aber kommen wir in eine China-Diskussion, die in diesem Strang eigentlich "off-topic" ist und daher hier nicht geführt werden sollte.