Welchen Nationen gehört das 21.jahrhundert??
#52
revan schrieb:.....
Dann hast du es glaube ich nicht verstanden, die Multipolare Welt kannst du in die Tonne kloppen den sie ist nur ein schönes Konstrukt aus Linken/Liberalen kreisen. Du fandest ja die Dominanz durch das demokratische und Westliche Amerika schon schrecklich nun mach dich bereit für die Dominanz durch eine Skrupellose KP Diktatur mit rassistischen Anhauch.

Die Multipolare Welt ist, die zugleich die instabilste und chaotische Welt überhaupt ist da sich hier Fier oder mehr Seiten sich die Köpfe einschlagen, ist sobald eine Seite die Oberhand gewinnt obsolet. China wächst momentan so schnell und rüstetet so schnell auf das es die USA, Europa und die übrigen BRIC Länder gegen die Wand pressen wird. Der erste Vorgeschmack Chinesischer Diplomatie und eben nur ein Vorgeschmack dessen sollte Beispiel genug sein welch Frohe Zeiten den selbstherrlichen Westen bevorstehen.

Die Multipolare Welt wird sich als Lehrer und idiotischer Traum erweisen und den es schaut danach aus das eine Bipolare Welt vor der Haustür steht nur eine in den eben China die Oberhand haben wird. Will der Westen gar eine Monopolare Welt verhindern wird er sich zusammenschließen müssen und seien Kräfte zu bündeln um so ein Gegengewicht zu China zu schaffen. .....
Ich frage mich, wer das was nicht verstanden hat:

1.
Nach der Dualität im "Kalten Krieg" und dem Zusammenbruch der Kommunistischen UdSSR ist eine einzige Supermacht übrig geblieben - die USA.
Die derzeitige Veränderung bedeutet zunächst nur, dass die USA ihre globale Dominanz und Hegemonie verlieren - nicht mehr, aber auch nicht weniger.

In Deiner Phantasie rückt nun China in kürzester Zeit an die Stelle der UdSSR, und die "Kalte Krieg", der die Welt einige male an den Rand des Untergangs geführt hat, beginnt neu - zwischen den USA und China.

Das ist für mich ein Horrorszenario, weil es im Endeffekt nur einen Überlebenden geben kann - und ob das wie bisher die USA sein würden, kann schon mit Blick auf die Wirtschaftsdaten der beiden Staaten sehr in Frage gestellt werden.

2.

Die Welt entwickelt sich aber nicht in eine neue Dualität. Diese Vorstellung haben nur kreativlose Menschen, die der globalen Übermacht der USA nachtrauern.

Die Welt entwickelt sich vielmehr auf mehrere regionale Kraftzentren hin.
Schon heute ist die EU den Hegemonialbestrebungen der USA entwachsen. Sie wird nicht mehr dominiert, sie dominiert aber auch nicht selbst.
Auch die BRIC-Staaten lassen sich nicht mehr dominieren - weder untereinander noch von Dritten.

Niemand kann künftig den "Rest der Welt" dominieren. Dazu sind die anderen, unabhängigen Länder zu stark (vergiss also Deinen feuchten Traum von der globalen Übermacht der USA).
Und das verlangt nicht einmal, dass alle "regionalen Kraftzentren" gleich stark sind - es reicht, dass der Schwächste gemeinsam mit einem anderen (also auch die zwei Schwächsten zusammen) zumindest gleich stark wie der Stärkste ist.

3.

Im Idealfall (der zwangsläufig kommen wird) ist eine multipolare Welt die stabilste und sicherste Lage, die es geben kann - weil sich immer mehrere (im Extremfall: der Rest) gegen denjenigen zusammen schließen würden, der sich daran macht, die anderen zu dominieren.

Deshalb habe ich auch keine Angst vor China, und deshalb trauere ich auch der Hegemonialmacht USA nicht hinterher.

Die USA waren wichtig, als es nur zwei Hegemonialmächte gab - und Europa noch nicht geeint genug war, um gemeinsam stark zu sein.
Die USA haben das aber auch leidlich genutzt, um die europäischen Staaten (dazu zähle ich in diesem speziellen Fall auch den NATO-Partner Türkei) gegeneinander auszuspielen und so zu beherrschen.
Der Druck der USA auf die EU, die EU zu erweitern und auch die Türkei aufzunehmen, hatte und hat keinen anderen Grund. Es ging und geht lediglich darum, soviel potentielle "Zwietracht" in die EU zu tragen, dass diese schwach bleibt und die US-Regierung weiterhin in Europa dominieren kann.

4.
Fraglich ist nur, ob ausser den USA und den Regionen um die BRIC-Staaten auch islamische Nationen stark genug sein werden, sich gemeinsam gegen aussenstehende dominante Mächte aus den Reiehen dieser vorgenannten Staatengruppe zu stemmen.

revan schrieb:Der Verweis auf die Vergangenheit wird von Islam Befürworter wie Islamisten ständig gebracht. Der Islam ist aber die Ursache für den Niedergang der Islamische Welt und für ihre Rückständigkeit.
...
Der Fortschrittlichste islamische Staat ist heute die Türkei, die eben auch am meisten die Westlichen Werte verinnerlich hat, gerade den Säkularen Staat. Der Glanz der Öl Emirate und Saudi Arabiens aber verblasset dagegen mit den Öl ja es ist auf Öl gebaut worden. Mit dem Ende des Öls folgt der Rückschritt ins Nomadenleben den derartig verschlossene und radikalisierte Gesellschaften bringen nichts hervor. Eine Pan islamische Weltmacht ist eben nur eine Vision Al Kaidas in der Realität ist es Heute nicht mahl möglich wegen der Grenzproblematik einfach von Saudi Arabien nach Kuwait zu fahren .

Die islamische Welt wird sich daher nicht vereinigen und sie wird Spielball des Westens oder China bleiben biss das Öl weg ist. Een sie sich nicht vorher selbst in Radikalität und regionalen Atomkriegen versinken wie es sich schon anbahnen.
Das ist - mit Verlaub - in Teilen einfach Quatsch.

Zunächst richtig:
Ja, die wortwörtliche Interpretation des Koran stellt sich als Hemmnis heraus.
Der Koran und die Scharia stehen einer Weiterentwicklung der islamischen Gesellschaft insofern entgegen, als in einer fundamentalistischen islamischen Gesellschaft überall eine Modernisierung erfolgen kann - nur nicht in den Bereichen, die vom Koran geregelt sind.

Und ja, der fortschrittlichste und entwickeltste islamische Staat ist nach unseren Maßstäben die Türkei. Die Türkei für sich genommen ist allerdings zu schwach, um sich gegen Hegemonialbestrebungen der starken Nachbarn (EU, Russland, USA) behaupten zu können - aber es ist nicht ersichtlich, warum nicht auch andere islamische Staaten diesem Weg folgen könnten.

Gerade in der Türkei findet eine zeitgemäße Interpretation des Koran statt, die den gesellschaftlichen und technischen Wandel berücksichtigt.
Das habe ich in den Links, die in meinem Beitrag hinterlegt wurden, auch ausführlich dargestellt.
Gerade der sunnitische Islam ist insofern äusserst demokratisch und einer Reform aufgeschlossen, als es dort keine "Kleriker-Hierarchie" gibt, die zwischen dem Gläubigen und Gott (Allah) steht.
Die Fahtwas, die religiösen Gutachten, sind schlicht die Bemühungen von Theologen, aus dem Koran Handlungsanleitungen für die heutige Zeit zu finden. Und der (sunnitische) Islam verträgt es durchaus, dass sich die Gläubigen an einen anderen Theologen wenden, wenn ihnen das Ergebnis nicht gefällt (Fahtwa-Hopping). Damit wird sich zwangsläufig durch Interaktion und Vernetzungen, wie sie etwa das Internet bietet, die zeitgemäße Interpretation des Islam entwickeln, die den aktuellen Anforderungen der Muslime am ehesten entspricht.

Und der (sicher sehr irreführend) als Neo-Osmanenpolitik beschriebene Weg der Annäherung der Türkei an andere islamische Staaten zeigt auch, dass die Türkei bereit (und in der Lage) ist, sich - auch gegen die Wünsche der genannten Nachbarn - mit anderen islamischen Ländern zu vernetzen.

Wie ich allerdings schon im Iran-Strang deutlich gemacht habe (und hier auch), gibt es keine realistische Perspektive, dass sich die drei großen Strömungen im Islam dauerhaft zur Kooperation verständigen.

Zweifelsfrei gelingt es den wohlhabenden Arabern vom Golf, ihre strenge wahabitisch-fundamentalistische Lehre insbesondere in der arabischen Welt zu verbreiten.
Die Muslim-Brüder in Ägypten sind ein Beispiel dafür. Auch die Familie bin-Laden stammt aus Saudi-Arabien, und nun frag mal, welcher Strömung die Attentäter vom September und Al-Quaida anhingen oder anhängen (und ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum sich die USA ausgerechnet die Fundamentalisten vom Golf als Partner ausgesucht haben und die Saudis auch noch mit modernen Waffen ausrüsten - aber das ist ein anderes Thema).

Schon die türkischen Sunniten und die Schiiten im Iran stehen der strengen wahabitischen Lehre kritisch konträr gegenüber.

Ich behaupte daher, es wird sich (in einigen Jahrzehnten) eine deutliche Teilung des Islam in (mindestens) drei Gruppierungen bilden:
a) in die eher wahabitisch geprägte arabische Welt
b) in einen weltoffenen sunnitischen Islam türkisch-turanischer Prägung und
c) in die dem schiitischen Iran nahe stehende iranischen Region (mit Afghanistan und Tadjikistan).

Diese drei Gruppierungen werden nach dem Vorbild der EU jeweils für sich einen Staatenbund bilden, der jeweils versuchen wird, sich der Dominanz der zuvor genannten Mächte zu entziehen.
Und der Türkei und den zentralasiatischen Staaten kommt dabei nicht nur aufgrund der Lage zwischen Europa, Russland und China besondere Bedeutung zu. Hier sind die Ansätze, den "Bremsklotz religiöser Fundamentalismus" abzuwerfen, am Weitesten gediehen. Hier kann sich am Ehesten eine moderne islamische Gesellschaft bilden, die dann auch in der Lage ist, bei der globalen Entwicklung eine starke regionale Beteiligung zu leisten.
Diese Gruppe wird nicht nur die Bodenschätze der Region in die EU, nach China und Russland exportieren sondern sie wird im Gegenzug auch bestes know how aus diesen Nachbarländern erhalten und bei der Weiterentwicklung auf das Erbe der sowjetischen Kombinate bauen können.
Und diese Staatengruppe wird aufgrund der sich dort bildenden modernen islamischen Gesellschaft auch in der Lage sein, auf diesem know how aufzubauen. So kann ich mir vorstellen, dass dieses "Eurasien" nicht nur eine Brückenfunktion zwischen Europa und China ("neue Seidenstraße") bilden wird, sondern in der Weltraumfahrt (in Weiterentwicklung von Baikonur) besondere Bedeutung erlangen könnte.
Zitat:Eine Pan islamische Weltmacht ist
nicht nur eine Vision Al Kaidas. Die "Umma", die Gemeinschaft der Muslime, ist vielmehr im Koran angelegt.
Und deshalb werden diese drei islamischen Staatengruppen untereinander genauso kooperieren, wie es die USA, die EU und Lateinamerika untereinander tun werden.
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