07.01.2010, 11:27
@Schneemann,
zunächst einmal muss einfach festgestellt werden, dass die Enwicklung zu einer Multipolaren Welt offensichtlich ist. Um Wiederholungen zu vermeiden verweise ich einfach auf <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.globaldefence.net/kulturen_im_konflikt/geopolitische_weltordnung/geaendertes_geopolitisches_verstaendnis_5491_27.html">http://www.globaldefence.net/kulturen_i ... 91_27.html</a><!-- m --> ff.
Staaten und Staatengemeinschafen mit einer Bevölkerung von über 1 Mrd. Bewohner oder einer Fläche von > 4 Mio. qkm lassen sich nicht einfach dominieren.
Wir müssen uns mit dieser Realität abfinden - und je eher wir lernen, damit umzugehen, desto eher können wir diese Lage handeln.
Dann aber zurück zu Deinen Überlegungen:
Du schreibst:
Wie ich bereits ausführte, ist der Besitz von Atomwaffen die "ultimative Verteidigung". Die gegenseitige Androhung der Vernichtung des anderen hat über die Jahrzehnte des "Kalten Krieges" im Endeffekt erst dazu beigetragen, dass es eben zu keinem "heissen Konflikt" gekommen ist. Auch wenn manche "Friedensapostel" das nicht gerne hören - die Androhung der gegenseitigen Vernichtung hat Europa die längste Friedensperiode seiner Geschichte beschert. Deinem
In dem Zusammenhang möchte ich auch auf den "vergleichsweise milden und demokratisch-freiheitlichen Hegemon, die USA," eingehen. Stimmt: wir hatten im Westen Glück, die USA an unserer Seite zu haben.
Das sollte unbestritten sein.
Meine Zweifel am "Hegemon USA" begannen mit Ronald Reagans Abwehrprojekt. Damit sollten die USA unangreifbar werden. Gleichzeitig wurde in den USA immer offener über die Möglichkeit des Erstschlags diskutiert - während wir in Europa als "Bauernopfer" ungeschützt einem sowjetischen Vergeltungsschlag ausgeliefert gewesen wären. Seinerzeit ist mir klar geworden, dass die US-Regierung ausschließlich populistischen Stimmungen in der US-Bevölkerung verantwortlich ist. Die US-Präsidenten möchen "an der Macht bleiben", und die Europäer tragen keine einzige Stimme zu den US-Wahlen bei.
Du schreibst weiter:
Dazu wäre zunächst einmal anzumerken, dass sich China als Hegemonialmacht in seiner mehrtausendjährigen Geschichte immer auf Ostasien beschränkt hat, und dass China als Bauernstaat zur militärischen Intervention eine völlig andere Tradition entwickelt hat als das auf Legionen gegründete Römische Reich (und die in der Nachfolge der Römer stehenden Staaten).
Ich möchte aber auch anmerken, dass sich Gesellschaften ändern. Die Militärdiktaturen in Lateinamerika, Spanien (Franco) und Griechenland haben genauso demokratischen Regierungen Platz gemacht wie die kommunstische Diktatur in Osteuropa zusammen gebrochen ist.
Es ist nicht zu erwarten, das ein "wohlhabendes China" (um bei Deinem Beispiel zu bleiben) weiterhin totalitäre Strukturen aufrecht erhält und dazu nochmals auf <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.globaldefence.net/kulturen_im_konflikt/geopolitische_weltordnung/geaendertes_geopolitisches_verstaendnis_5491_27.html">http://www.globaldefence.net/kulturen_i ... 91_27.html</a><!-- m --> hinweisen:
Und damit komme ich zu einem abschließenden Punkt:
Noch nie in der Geschichte haben demokratische Länder gegeneinander Krieg geführt. Das ist wohl eine bemerkenswerte, aber kaum realisierte Tatsache.
Damit ergibt sich aber auch eine klare Linie für die Entwicklung einer "multipolaren Welt".
Der damit auch in den Schwellenländern steigende Wohlstand führt nach o.g. Untersuchung zwangsläufig zu mehr Demokratie und die zunehmend demokratischen Strukturen führen zu zunehmender Sicherheit der demokratischen Länder.
Mithin erweisen sich - das nur als letzter Schlenker - Embargos und Handelsverbote eher als kontraproduktiv, weil sie beim potentiellen Gegner nicht den Wohlstand mehren sondern dessen Bevölkerung in Armut drücken, und damit dem Ruf nach einer starken Regierung Vorschub leisten.
Die Geschichte zeigt jedenfalls auch, dass Demokratien gefährdert sind, wenn Wirtschaftskrisen das jeweilige Land erschüttern.
Insofern plädiere ich für eine Globalisierung, die gerade bei den potentiellen Regional- und Weltmächten mehr Wohlstand erzeugt und damit die Entwicklung der Demokratie begünstigt.
Das ist die letzte, ultimative Sicherheit gegen kriegerische Auseinandersetzungen - und (erst) dann wird es auch der Drohung der gegenseitigen Vernichtung mit Atomwaffen nicht mehr bedürfen.
zunächst einmal muss einfach festgestellt werden, dass die Enwicklung zu einer Multipolaren Welt offensichtlich ist. Um Wiederholungen zu vermeiden verweise ich einfach auf <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.globaldefence.net/kulturen_im_konflikt/geopolitische_weltordnung/geaendertes_geopolitisches_verstaendnis_5491_27.html">http://www.globaldefence.net/kulturen_i ... 91_27.html</a><!-- m --> ff.
Staaten und Staatengemeinschafen mit einer Bevölkerung von über 1 Mrd. Bewohner oder einer Fläche von > 4 Mio. qkm lassen sich nicht einfach dominieren.
Wir müssen uns mit dieser Realität abfinden - und je eher wir lernen, damit umzugehen, desto eher können wir diese Lage handeln.
Dann aber zurück zu Deinen Überlegungen:
Du schreibst:
Zitat:Die Historie hat gezeigt, dass mehrpolare Konstrukte meistens immer eher Konflikte geschürt haben, als dass sie sie entschärft hätten. Genau genommen haben multipolare Gebilde erst verheerende Konflikte ausgetragen, ehe aus den vormaligen Strukturen ein einheitliches Gefüge entwickelt haben, das vielfach Stabilität und gesellschaftliche und wissenschaftliche Entwicklungen im positiven Sinne ausprägen konnte.Dazu möche ich doch anmerken, dass die Entwicklung nicht stehengeblieben ist.
Wie ich bereits ausführte, ist der Besitz von Atomwaffen die "ultimative Verteidigung". Die gegenseitige Androhung der Vernichtung des anderen hat über die Jahrzehnte des "Kalten Krieges" im Endeffekt erst dazu beigetragen, dass es eben zu keinem "heissen Konflikt" gekommen ist. Auch wenn manche "Friedensapostel" das nicht gerne hören - die Androhung der gegenseitigen Vernichtung hat Europa die längste Friedensperiode seiner Geschichte beschert. Deinem
Zitat:.. angesichts der munteren Weiterverbreitung von atomaren Waffen ein Alptraumszenario (es sei denn, man beißt die Zähne zusammen und riskiert eine Konfrontation dennoch), vor allem weil die Demokratie bisher noch kein Konzept zur Bekämpfung des aufziehenden Gefahrenszenarios für die eigene Existenz besitzt.ist einfach die Erfahrung der "ultimativen Abwehrwaffe" entgegen zu halten. Kein Staat mit Atomwaffen kann heute angegriffen werden, ohne dass der Angfreifer seine eigene Existenz gefährdert. Und weil alle - auch und gerade die totalitären Herrscher in Diktaturen - an der Macht bleiben wollen, werden sie alle nicht den eigenen Untergang provozieren.
In dem Zusammenhang möchte ich auch auf den "vergleichsweise milden und demokratisch-freiheitlichen Hegemon, die USA," eingehen. Stimmt: wir hatten im Westen Glück, die USA an unserer Seite zu haben.
Das sollte unbestritten sein.
Meine Zweifel am "Hegemon USA" begannen mit Ronald Reagans Abwehrprojekt. Damit sollten die USA unangreifbar werden. Gleichzeitig wurde in den USA immer offener über die Möglichkeit des Erstschlags diskutiert - während wir in Europa als "Bauernopfer" ungeschützt einem sowjetischen Vergeltungsschlag ausgeliefert gewesen wären. Seinerzeit ist mir klar geworden, dass die US-Regierung ausschließlich populistischen Stimmungen in der US-Bevölkerung verantwortlich ist. Die US-Präsidenten möchen "an der Macht bleiben", und die Europäer tragen keine einzige Stimme zu den US-Wahlen bei.
Du schreibst weiter:
Zitat:Und wenn man sich nun etwa die chinesischen Ausprägungen anschaut, so wäre es m. M. nach wiederum nicht wünschenswert, wenn dieser Hegemon bestimmend sein könnte, wasund
a) den Umgang mit nichtgenehmen Systemen und
b) die allgemeine Entwicklung hinsichtlich Freiheit und Fortschritt innerhalb von genehm gemachten Gebilden angeht.
Zitat:Das Verschwinden der Hegemonialmacht USA wäre insofern, solange vor allem auch Europa sich unsicher bewegt, verhängnisvoll für die Demokratie und die Freiheit auf diesem Planeten. Es gilt insofern diese Entwicklung mit aller Härte zu stoppen.
Dazu wäre zunächst einmal anzumerken, dass sich China als Hegemonialmacht in seiner mehrtausendjährigen Geschichte immer auf Ostasien beschränkt hat, und dass China als Bauernstaat zur militärischen Intervention eine völlig andere Tradition entwickelt hat als das auf Legionen gegründete Römische Reich (und die in der Nachfolge der Römer stehenden Staaten).
Ich möchte aber auch anmerken, dass sich Gesellschaften ändern. Die Militärdiktaturen in Lateinamerika, Spanien (Franco) und Griechenland haben genauso demokratischen Regierungen Platz gemacht wie die kommunstische Diktatur in Osteuropa zusammen gebrochen ist.
Es ist nicht zu erwarten, das ein "wohlhabendes China" (um bei Deinem Beispiel zu bleiben) weiterhin totalitäre Strukturen aufrecht erhält und dazu nochmals auf <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.globaldefence.net/kulturen_im_konflikt/geopolitische_weltordnung/geaendertes_geopolitisches_verstaendnis_5491_27.html">http://www.globaldefence.net/kulturen_i ... 91_27.html</a><!-- m --> hinweisen:
Zitat:Nach neuesten wissenschaftlichen Untersuchungen, die von der Wirtschaftswoche (WiWo) am 21. Januar 2008 zitiert wurden ("Two Views in Institutions of Development: The Grand Traisition versus the Primacy of Institutions") sei belegbar, dass erst steigender Wohlstand in vielen Ländern demokratische Strukturen hervorgebracht habe. Die Einkommensschwelle, von der an sich demokratische Strukturen etablierten, läge dabei historisch gesehen meist zwischen 32 und 50 % des Pro-Kopf-Einkommens der USA. Herausgegriffen hat die WiWo das Beispiel Spaniens, dessen Wechsel von der Franco-Dikatatur zu demokratischen Strukuren Mitte der Siebzigerjahre einsetzte, "als das Pro-Kopf-Einkommen das Niveau von 50 % erreicht hatte". Die Entwicklungspolitik müsse "sich daher stärker um die Beseitigung der Wachstumsbremsen kümmern. Dazu gehöre neben der Krankheitsbekämpfung auch die bessere Ausstattung der Entwicklungsländer mit technischem Know-how."
Und damit komme ich zu einem abschließenden Punkt:
Noch nie in der Geschichte haben demokratische Länder gegeneinander Krieg geführt. Das ist wohl eine bemerkenswerte, aber kaum realisierte Tatsache.
Damit ergibt sich aber auch eine klare Linie für die Entwicklung einer "multipolaren Welt".
Der damit auch in den Schwellenländern steigende Wohlstand führt nach o.g. Untersuchung zwangsläufig zu mehr Demokratie und die zunehmend demokratischen Strukturen führen zu zunehmender Sicherheit der demokratischen Länder.
Mithin erweisen sich - das nur als letzter Schlenker - Embargos und Handelsverbote eher als kontraproduktiv, weil sie beim potentiellen Gegner nicht den Wohlstand mehren sondern dessen Bevölkerung in Armut drücken, und damit dem Ruf nach einer starken Regierung Vorschub leisten.
Die Geschichte zeigt jedenfalls auch, dass Demokratien gefährdert sind, wenn Wirtschaftskrisen das jeweilige Land erschüttern.
Insofern plädiere ich für eine Globalisierung, die gerade bei den potentiellen Regional- und Weltmächten mehr Wohlstand erzeugt und damit die Entwicklung der Demokratie begünstigt.
Das ist die letzte, ultimative Sicherheit gegen kriegerische Auseinandersetzungen - und (erst) dann wird es auch der Drohung der gegenseitigen Vernichtung mit Atomwaffen nicht mehr bedürfen.