29.05.2013, 11:15
Nightwatch schrieb:@ phantomIn Deutschland? Wie kommst du darauf?
Schon mal darüber nachgedacht ob hier evtl niemand eine kompetente Rüstungsindustrie / Bundeswehr will?
Zitat:Rüstungspolitik orientiert sich nicht an den Bedürfnissen der Truppe oder der realen Marktwirtschaft. Das ist eine einzige Subventionsmaschinerie zur Technologie- und Arbeitsplatzerhaltung in gewissen Regionen. Mehr ist Rüstungspolitik hierzulande nicht und wird auch nie werden.Wieso muss das so sein, bei uns wurden die unrentablen Betriebe auch geschlossen. Da kostete das schweizer Sackmesser einfach 10x mehr und war noch schlechter ... kein Witz. Industrieförderung im eigenen Land nimmt manchmal groteske Formen an. Wer da blindlings Arbeitsplätze verteidigt, macht für 99% der Personen im eigenen Land etwas Schlechtes und für 1% der Personen etwas Gutes.
Du schaust nur isoliert auf diese Branche und Arbeitsplätze. Das macht das Unternehmen auf lange Sicht ganz bestimmt nicht konkurrenzfähiger, das P/L-Verhältnis dieser Produkte geht in den Keller mit dieser Ideologie.
Zitat:Warum auch? Niemand in Politik und Medien hat ein Interesse daran. Den „Konservativen“ sind die Arbeitsplätze viel zu wichtig und die Verzahnungen mit der Industrie viel zu groß als das die da was ändern würden.Die konservativen Politiker brüsten sich damit, dass sie etwas für den Standort gemacht haben. Aber das darf man nicht tun, indem man die Konkurrenz völlig ausschaltet, wie das bei euch der Fall ist. Klar haben die eigenen immer einen Vorteil, das will ich gar nicht bestreiten und dort liegt auch der Faktor Förderung der in Ordnung ist. Aber du kannst doch nicht jedes Mal das Rad neu erfinden auf Gebieten wo der Monopolist keinen Schimmer hat. Das ist jetzt bei EADS in der x-ten Auflage der Fall. Hier förderst du in einem ungesunden Mass die eigene Industrie. So macht man diesen Monopolisten nicht wettbewerbsfähiger, das willst du uns ja suggerieren mit deiner Antwort.
Zitat:Und alles links der Union würde das Kind am liebsten eh mit dem Bade ausschütten. Gut, die SPD vielleicht nicht, aber von denen kommt seit Jahren zu keinem Thema irgendetwas Gescheites.Wenn du alles von Grund auf neu erfinden musst, kostet dich das doppelt soviel. Deine Armee halbierst du mit deiner Ideologie schon auf dem Reisbrett. Du kannst doch Dinge die man nicht in grossen Stückzahlen braucht wie ein Transporter, problemlos im Ausland einkaufen.
Den NH90 versteh ich z.B. dass man den der eigenen Industrie zugestehen möchte, a) hat man ähnliche zivile erfolgreiche Produkte und b) besteht hier Aussicht auf eine Grossserie. Aber der Tiger ist ein industriepolitisch völlig schwachsinniges Projekt, dieses Geld was man da in die Technologie steckt, wird sich nie auszahlen. Da hätte Apaches einkaufen können und wäre wahrscheinlich in allen relevanten Punkten deutlich besser gefahren.
Zitat:Und da die Medien von dem Thema keine Ahnung haben und es allemal taugt mal wieder einen Minister abzuschießen berichten sie über den Saustall in dem Umfang wie es die Bevölkerung interessiert: Garnicht und wenn dann plakativ.Der Minister trägt sicher keine/geringe Schuld. Aber er muss diese unheilige Allianzen mal auf den Tisch bringen. Aber vermutlich ist das bei CDU/FDP gar nicht möglich, weil sie der Überzeugung sind, dass sie EADS auf dem Weltmarkt fördern müssen. Das Problem liegt dort und nicht bei der SPD. Man braucht eine vernünftige Industrieförderung, nicht einen Persilschein ... danke @WideMasta dass du mir da beipflichtest, es ist ja nicht einfach wenn man die eigenen Leute an den Pranger stellen muss.