14.06.2013, 12:41
Quintus Fabius schrieb:Schuld an was? An über 20 Jahren georgischer Aggression im Kaukasus? An über 20 Jahren destruktiver georgischer Außenpolitik?
Die Georgier haben schon 1991-92 in Süd-Ossetien Krieg geführt und die Massaker dort wurden durch
russische ! Friedenstruppen beendet. Gleichgültig was für Gründe Russland in Wahrheit für die Entsendung dieser Friedenstruppen hatte, für die Zivilisten vor Ort waren sie ein Segen. Die Hintergründe konnten den Menschen die damals massengemordet wurden herzlich egal sein, Russland beendete immerhin das gegenseitige Zivilisten-Morden.
Russland interessiert sich so viel oder so wenig für Menschenrechte wie der Westen auch. Russland ist aber definitiv an Stabilität im Kaukasus interessiert. Und die Georgier destabilisieren seit vielen Jahren wesentliche Teile des Kaukasus. Die destruktive georgische Politik bedeutet für die einfachen Zivilisten Leid und Tod. Wenn Russland dem entgegen tritt, können die Motive dafür den einfachen Zivilisten völlig gleichgültig sein.
Hm, die Frage ist eben, wie man das sieht. Erst einmal muss man sich eine Frage stellen:
Darf ein Staat - auch mit militärischen Mitteln (was viele Opfer fordern kann) - seine territoriale Integrität wiederherstellen? Sagt man "ja", war Georgien nie im Unrecht, sagt man nein, wird es problematischer.
Nun ja, Russland. Wenn man sich anschaut, dass Russland vor einigen Jahren begann, russische Pässe in Südossetien zu verteilen, muss ich doch arg bezweifeln, ob es wirklich um "Stabilität" ging. Man wusste doch, dass man mit solchen Aktionen Georgien arg provoziert.
Und schauen wir doch mal an, was Russland so macht bei seinen Anti-Sezessionskriegen:
Zitat:Auch in diesem Krieg wurden und werden schwere Menschenrechtsverletzungen durch russische Einheiten (Soldaten, Truppen des Innenministeriums, „OMON“-Sondereinheiten) und Rebellen verübt. Seit Beginn des Krieges sind Tausende von Zivilisten, vorwiegend junge tschetschenische Männer, unter dem Vorwurf des Terrorismus verschleppt, gefoltert und ermordet worden. Vergewaltigungen und Plünderungen sowie Erpressungen der Zivilbevölkerung durch die Sicherheitskräfte an den zahlreichen Kontrollpunkten halten an.
Georgien ist natürlich nicht groß genug, um so etwas zu machen und die Lage in Ossetien ist natürlich noch einmal etwas anders, aber stellen wir uns prinzipienhalber einmal vor, Georgien hätte in Tschetschenien begonnen, georgische Pässe zu verteilen. Als Russland dann in Tschetschenien einmarschiert ist, hätte Georgien Russland angegriffen unter dem Vorwand "es müsse seine Bürger schützen".
Das ist das Spiel, das Russland spielt und gespielt hat mit Georgien. Georgien ist natürlich genauso ein Torfkopf mit seinen NATO-Spielereien und provoziert damit Russland, so dass man die Russen natürlich auch wieder verstehen kann.
Am Ende - da hast du völlig recht - gehen diese Spielchen egal wer nun Recht oder Unrecht hat - zulasten derer, die es nicht verdient haben: Der Zivilbevölkerung.