Zukunft der Kampfhubschrauber
#11
WideMasta:

Ich kann dir dahingehend zustimmen, dass in einem großen konventionellen Krieg die Drohnen mit dem jetzigen Stand der Technologie schlechter sein würden, als Kampfhubschrauber (Drehflügler). Da ich zudem der Meinung bin, dass es ein schwerwiegender Fehler wäre, unsere Armee auf den Quasikrieg hin zu spezialisieren, sehe ich in Drehflüglern weiterhin einen hohen Wert.

Ich kann dir daher zustimmen, dass Drehflügler wegen ihrer VTOL Fähigkeiten und der Möglichkeit abseits der Infrastruktur zu operieren sowie ihres dezentralen Ansatzes in konventionellen Kriegen (in denen auch die Verlustfrage nicht mehr so relevant ist) immer noch ein wesentliche Rolle haben werden.

Am sinnvollsten sind hier sicher duale Systeme, die sowohl ferngesteuert als auch bemannt agieren können, was wiederum bei Drehflüglern besonders leicht mit einer Plattform realisierbar ist.

Das spricht aber eben nicht gegen vollautomatische Waffensysteme oder eine vollautomatische Kriegsführung. Gerade auch in einem großen konventionellen Krieg würden autonom agierende Roboter einen erheblichen Vorteil bieten, insbesondere weil sie psychologische und ethische Probleme lösen würden, die sich in jedem Krieg stellen. Aus bloßem Unbehagen sollte man sich daher einer vollautomatischen Kriegsführung nicht verschließen. Einzig und allein der Sieg zählt und dass dieser möglichst schnell erreicht wird.

Die Gefahren einer Roboter-Kriegsführung bestehen eher auf der technischen Seite und der Anfälligkeit der vom Menschen unabhängigen Systeme gegenüber einem technologisch hochstehendne Gegner. Gegen einen solchen Feind braucht man redundante Systeme und die Möglichkeit, auch umgehend alles wieder durch Menschen steuern zu können. Zudem ist die Frage eines Einsatzes von Nuklearwaffen, Anti-Satelliten-Waffen usw hier zu bedenken.

Ich bin daher uneingeschränkt für Kriegsroboter, vorausgesetzt man behält sich paralell die Befähigung weiter vor, auch völlig ohne diese Krieg führen zu können. In Bezug auf Kampfhubschrauber heißt das für mich, dass optional bemannte Systeme hier die Zukunft darstellen und diese zwar nicht im Quasikrieg, aber im konventionellen Krieg weiter so wertvoll sein werden, dass die Kosten dafür gerechtfertigt sind.

Nightwatch:

Zitat: Helidrohnen sind ein Nischenprodukt für den Marinebereich

Es gibt jede Menge Projekte im Bereich der Heeresflieger, wo bestehende bereits beschaffte Hubschrauber mit Systemen nachgerüstet werden, um diese per Fernsteuerung zu fliegen, beispielsweise für die UH-60. VTOL bietet gerade im konventionellen Krieg einen immensen Vorteil, und daher würde ich Helidrohnen keineswegs als Nischenprodukt für die Marine sehen, im Gegenteil. Gerade im konventionellen Landkrieg könnten Helidrohnen erhebliche Vorteile bieten.

Zitat:Der führenden Streitkräfte der Welt und Trendsetter bewegen sich klar weg vom Kampfhubschrauber hin zu bewaffneten Drohnen.

Dieses Argument ist nur eine Diskussion mit "Autoritäten". Die gleichen Trendsetter haben den Stryker verbrochen, gehen weg vom Kettenpanzer hin zu Radpanzern, verschoben die Balance bei den Panzern weg von der Feuerkraft und Beweglichkeit hin zum Schutz, und verkleinern immer weiter die Streitkräfte, obwohl diese für eine erfolgreiche Kriegsführung bereits jetzt quantiativ zu klein geworden sind, usw usf

Dass es einen Trend hin zu Drohnen, weg vom Kampfhubschrauber gibt, sagt über deren Wert mal rein gar nichts aus.

Am sinnvollsten wäre meiner Meinung nach, bestehende Drehflügel-Systeme dahin gehend kampfwertzusteigern, dass diese optional bemannt geflogen werden. Sie aber dann nicht im Quasikrieg zu verschwenden, sondern als Systeme des konventionellen Krieges zu begreifen und entsprechend für diesen aufzusparen.

Zitat:Das ist auch der zwingende Grund warum die Entwicklung zwangsläufig hin zu vollautonomen Drohnen gehen wird.

Die gegen einen technisch hochstehenden Feind extrem anfällig sein werden.

Zitat:Nicht F-22, F-35, B2 oder gar Eurofighter sondern Stealthdrohnen mit internen Waffenschächten und noch viel geringerer RCS als bei bemannten Kampfflugzeugen. Da führt kein Weg dran vorbei und in 20 Jahren werden wir da Mitten drin sein.

Vorausgesetzt die RCS wird in 20 Jahren überhaupt noch eine Rolle spielen. Es ist gut denkbar, dass dann ganz andere Eigenschaften wesentlicher sein werden und dass rein auf Stealth gegen Radar perfektionierte Flugkörper dann anderen Systemen unterliegen werden. Noch darüber hinaus sind auch noch Hardkillsysteme in der Luft denkbar.

Erste primitive Versionen solcher Systeme gibt es bereits heute für Kampfhubschrauber, beispielsweise eine Version von Trophy für Hubschrauber. Auf Dauer könnten Hardkillsysteme auch in der Luft Kampfhubschraubern wieder wesentlich mehr Möglichkeiten geben.
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