Zukunft der Kampfhubschrauber
#14
Quintus Fabius schrieb:Aufgrund der heutigen Feuerkraft wird jeder größere ernsthafte Krieg genau darauf hinaus laufen.
Mitnichten, genau weil das zu befürchten ist, gibt es den Drang in immer besser geschützte Waffensysteme die das Risiko für die eigenen Truppen immer weiter minimieren, auch durchaus auf Kosten der eigenen Kampfkraft.
Das dahinterstehende Mindsetting würde auch jeden konventionellen Krieg dominieren. Man wird alles tun um die eigenen Verbände zu schonen, auch wenn das dem Feind mehr Freiräume einräumt.
Und weil dies einfach so ist verliert auch der Kampfhubschrauber an Bedeutung. Es ist im letzten Kriegsjahrzehnt deutlich geworden, dass diese Systeme zu anfällig sind als das man sie gegen vernünftig ausgestattete und kampfwillige Verbände ohne größere Verluste einsetzen könnte. Gleichzeitig steht ein alternatives Waffensystem zu Verfügung, dass noch mehr Vorteile bringt als Helis.
Die Konsequenz daraus ist eindeutig, die Doktrin wird (bzw. ist schon bei den Amis) dahingehend angepasst, dass es Angriffe in die Tiefe mit ganzen Regimentern nicht mehr geben wird.

Zitat:Auf (sic) dem Schlachtfeld sollen sie ja auch gar nicht sein. Ich sehe sie eher als leichte Kavallerie in der Art berittener Bogenschützen. Und die VTOL Fähigkeit entzieht sie Schlägen des Feindes gegen meine Luftwaffeninfrastruktur, der Umstand dass sie bemannt entzieht sie Schlägen des Feindes gegen die Satelliten usw usf
Das geht doch an der Realität vorbei. Ein hypothetisches Szenario in dem Westliche Streitkräfte ohne Satelliten- und konventioneller Luftunterstützung gegen einen Feind vorgehen sollen ist doch praktisch ausgeschlossen. Unsere Streitkräfte sind durch die Bank strukturell garnicht in der Lage gegen konventionelle Gegner in der Breite ohne diese Assets zu agieren. Man würde in so einem Fall versuchen müssen die Kampfhandlungen abzubrechen und sich vom Gegner strategisch wie taktisch abzusetzen bis diese Assets wieder hergestellt sind. 'Leichte Kavallerie' hin oder her.



Zitat:<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.engadget.com/2010/04/28/the-future-of-us-army-helicopters-pilots-optional/">http://www.engadget.com/2010/04/28/the- ... -optional/</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.flightglobal.com/news/articles/auvsi-sikorsky-flying-optionally-piloted-test-bed-389428/">http://www.flightglobal.com/news/articl ... ed-389428/</a><!-- m -->

Der Plan ist immer noch, innerhalb der nächsten Jahre einen Gros der Helikopter der US-Army zu Optional Bemannten Helikoptern umzubauen.
Es gab schon ganz andere Pläne aus denen nichts geworden ist. Ich bin überzeugt das aus diesem Ansatz nicht mehr wird als eine Nischenfähigkeit für den SpecOps Bereich. Zweigleisige Systeme addieren nicht die Vorteile beider Ansätze sondern verstärken die Nachteile. In der Breite bieten sie den regulären Verbänden unter normalen Operationsbedingungen auch überhaupt keinen wirklichen Mehrwert. Und vor allem, es ist überhaupt kein Geld da und es gibt zigdutzend wichtigerer Baustellen als das diese Ansätze jemals weit über Herstellerbasteleien hinausgehen werden.



Zitat:Nicht in Bezug auf den Unterschied zwischen Drohne und Heli: aber: solche Systeme würden den Heli trotzdem weiter einsatzfähig halten (vergleichbar den Panzern) und die bemannten Helis würden damit (weil weiter einsetzbar) bestimmte wertvolle Fähigkeiten haben, die sie in einem großen konventionellen Krieg einsetzen könnten. Und meiner Meinung nach sollte eine Armee immer vor allem auf diese Kriegsform hin gerüstet sein und nicht auf einen Quasikrieg.
Würden sie einsatzfähig bleiben? Das Problem ist zuallererst mal, das unseren Helis eine vernünftige Grundpanzerung fehlt. Da mag ein Hardkillsystem einen direkten Treffer verhindern und trotzdem werden Splitter den Heli treffen und womöglich genügend Schäden anrichten um zu einem Misison Kill zu führen. Zudem ist es grundsätzlich eine spannende Frage wie gut sich Hardkillsysteme gegen eine ganze Bandbreite von SAMs überhaupt schlagen können. Der technische Ansatz ist hier ein etwas anderes als bei AtGMs. Darüber hinaus ist und bleibt der Hubschrauber eben vor allem auch durch simple Maschinenwaffen bedroht.
Ich glaube nicht, dass Hardkillsysteme hier so der Bringer sind.


Zitat:Und für den echten Krieg sind Hubschrauber aufgrund ihrer VTOL Fähigkeit eben wertvoll, weil sie damit ein viel größeres Gebiet zum Ausweichen, Bewegen und Verbergen nutzen können als Drohnen die keine Drehflügelsysteme sind. Egal wie hoch deine Endurance ist, eine Drohne die kein Drehflügler ist, muß irgendwann irgendwo landen. Sie muß gewartet, versorgt usw werden. Sie bedarf eines anderen Infrastrukturaufwands und ist in Bezug auf diesen weniger flexibel als ein Drehflügler. Und diese Flexibilität müssten die Drohnen auch haben, wenn sie Kampfhubschrauber tatsächlich ersetzen sollen:
Ich sehe die Unterschiede nicht so extrem. Bei Lichte betrachtet hängen Heliverbände genauso an ihrem Bodenpersonal wie Drohnen auch. Die Idee das man ja ein größeren Gebiet zum Ausweichen, Bewegen und Verbergen hätte scheitert doch an der Realität das der Logistikrattenschanz am Boden das so überhaupt nicht darstellen kann. Zudem ist der Wartungsaufwand bei Helikoptern immer höher als bei konventionellen Drohnenflugzeugen während die Ausdauer exorbitant geringer ist.
Deutlich wird die Irrelevanz der Vorteile von Helikoptern dann wenn wir in die Breite gehen und unsere Streitkräfte als Ganzes betrachten. Wir sind vollkommen abhängig von unserem Logistikrattenschwanz und den Assets die dieser am Leben hält. In einem Szenario in dem Drohnen keine Landebahnen mehr finden und Helis meinetwegen noch agieren können sind wir sowieso erledigt, weil die Luftstreitkräfte nicht mehr zu Verfügung stehen und der Nachschub der Bodentruppen zusammenbricht.
Wir kommen da keinen Meter weiter wenn wir VTOL Drohnen haben. Und deswegen brauchen wir diese Flexibilität auch nicht. Wir brauchen sie nicht, weil der Rest unserer Streitkräfte diese Flexibilität auch nicht hat. Wir sind nicht darauf ausgelegt einen hochmobilen Kampf ohne Support zu führen. Strukturell und doktrinell durch die Bank.
Darüber kann man lamentieren aber man sollte diese Realität anerkennen. Die Lösung ist nicht einzelne Systeme zu finden die davon abweichen, sondern unsere Logistik soweit zu schützen das sie auch in denkbaren Konventionellen Kriegen handlungsfähig bleibt.
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