22.12.2013, 14:01
WideMasta schrieb:Du vergißt in deiner Argumentation eines zu bedenken. Nehmen wir mal an die BW, bzw. die Bundesregierung hat plötzlich ein Einsehen und sagt wir kaufen von heute an alles bei den geliebten Amerikanern.Es geht überhaupt nicht darum alles bei den geliebten Amerikanern zu kaufen. Vielmehr geht es darum endlich davon wegzukommen, dass die heimische Rüstungsindustrie automatisch alle Aufträge zugeschoben kommt ohne überhaupt irgendeine Form von Wettbewerb stattfinden zu lassen. Da sind selbst die Amerikaner noch aufgeschlossener!
Die bestehende Monopolstellung der europäischen Rüstungsindustrie in Europa führt dazu, dass sich die betreffenden Unternehmen ganz weit zurücklehnen können, die Endprodukte sind dann dementsprechend qualitativ mangelhaft, überteuert und verspätet. Bestünde hier die reale Möglichkeit auch mal wo anders zu kaufen zwingt das unsere Rüstungsunternehmen sich wieder mehr anzustrengen. Das ist der Kernpunkt um den es geht.
WideMasta schrieb:Meinst du denn im Ernst das du dann von den Amerikanern immer das neueste Produkt so wie du es forderst erhalten wirst. Sicherlich nicht! Bei denen sind längst nicht alle Produkte für den Export freigegeben. Nehmen wir mal die Aufklärungstechnik und den EUROHAWK. Die neueste Sensorik und Systeme wären hier garnicht von den Amerikanern zur Verfügung gestellt worden. Es war damals schon ein Akt (mit viel Geld im Gepäck), dass man überhaupt die Drohne als Flugsystem/ als Plattform zur Verfügung gestellt bekommen hat. Ein Großteil was die Amerikaner auf dem Rüstungsmarkt anbieten ist second Hand um ihre eigenen Arsenale zu bereinigen. Wenn du dann da einkaufen willst bitte. Ich nicht!! Oder glaubst du das die Amerikaner sich in ihre Rüstungsentwicklungen in die Karten schauen lassen. Nö :mrgreen:Es wird immer sekundäre und tertiäre Komponenten geben, die die Amerikaner für sich behalten wollen. Damit muss man leben und dafür hat man ein eigenes Rüstungspotential. Aber ich sehe das global nicht so differenziert. Die Realität sieht doch so aus: Wir scheitern schon effektiv an sehr einfachen Rüstungsprodukten wie Transportflugzeuge und Kampfhubschrauber. Hier hätten wir schon vor Jahren modernes amerikanisches Gerät für weniger Geld von Stange kaufen können und würden wesentlich mehr von haben. Hier gibt es nichts was uns die Amerikaner an moderner Technologie vorenthalten würden. Tatsächlich sieht es doch so aus, dass die Amerikaner momentan dabei sind in ihrem absoluten Premiumbereich Kampfflugzeugbau mit dem Joint Strike Fighter Projekt absolut topmoderne Technologien in alle Welt exportieren. Natürlich kann man da lang und breit rumjammern, dass nur Lockheed Martin den Zugriff auf bestimmte Softwarekomponenten hat, aber wenn man sich mal ansieht wie weit man da zB bei den Israelis gegangen ist muss man doch sagen, am Ende ist alles Verhandlungssache und auch die USA kann sich nicht leisten wichtige Partner ausenvorzulassen.
WideMasta schrieb:Jetzt die RQ-9 in geringen Mengen zu kaufen erachte ich als gut. Im Spiegel wurde bereits über die Bewaffnung spekuliert. Die BW gab hier lediglich an das es sich hier um ein Wirkmittel (Gefechtskopf) im 10kg Bereich handelt. Kommen also nur die Hellfire und die Brimstone in Frage (PARS in der gegenwärtigen Version erachte ich als eher unwahrscheinlich)! Weitere leichtere Waffensysteme werden gerade mit Hochdruck entwickelt und sind daher nicht verfügbar.Es ist sicherlich nicht falsch MQ-9 zu kaufen. Allerdings hätten wir das schon vor fünf Jahren tun sollen. Bewaffnet selbstverständlich.
WideMasta schrieb:Und da die ISAF-Mission ausläuft und die BW in absehbarer Zeit das geliebte Land Afg verlassen wird, kann man schwer davon ausgehen das die BW in den kommenden Jahren sich in derartige Konflikte nicht mehr so einbringen wird. Siehe dazu Mali oder Libyen. Das sind für mich die besten Bsp. und Mali besonders. Die werden in der Zukunft wieder vermehrt logistische Arbeit leisten und Sanitätskräfte zur Verfügen stellen und das war es!! Hinzu kommen noch die Sicherung der Seewege.Was kommen wird weiß kein Mensch. Mali und Lybien sehe ich in einem deutlich politischeren Kontext. Die vielen in die Schwarz-Gelben Regierungsjahre, sprich Merkel hatte es mit einer sehr starken Opposition im Bundestag zu tun und zwei Koalitionspartnern sowie insb einen Außenminister, die währen Afghanistan in die Binzen ging keine weiteren Abendteuer haben wollten. Das kann sich in einer großen Koalition mit einer quasi nicht existenten Opposition und anderen Außenminister sehr schnell ändern.
WideMasta schrieb:Also priorisiere ich mal einen A-400m wesentlich stärker als es derzeit die Presse mit den Drohnen macht. Für mich ist das ein künstlich hochgespieltes Schauspiel weil die BW ein neues Spielzeug haben möchte und es eine schön anzusehende billige Schlagzeile ist. Schließlich verfügt die BW im Nahbereich über Drohnensystem zur Aufklärung. Ich weiß das jetzt ein Raunen durch die Reihen ziehen wird und man brüllt das man dies nicht miteinander vergleichen kann. Ist mir auch wurscht. Die BW verfügt über ALADIN, Kleinfluggerät für Zielortung , MIKADO, LUNA und Heron (läuft aus). Also ist das einzige was derzeit noch fehlt die Bewaffnung.Richtig, diese fehlt noch. Und das ist genau der entscheidende Schritt den die Drohnen in Deutschland noch machen müssen. Man drängt deshalb so sehr darauf weil die Luftwaffe sonst absolut keine Zukunft mehr hat. Die Tornados sind schon praktisch nicht mehr gefechtsfähig und mit dem Eurofighter stinkt man in zehn oder zwanzig Jahren auch gegen keine modernen chinesischen oder russischen Kampfjets mehr an. Drohnen müssen hier Lücken füllen und sie kosten dabei noch weniger als das bemannte Fluggerät. Es führt kein Weg an ihnen vorbei.
WideMasta schrieb:Im Bereich der Verknüpfung Drohne und MARS II wird derzeit intensiv überlegt die Systeme zu optimieren. Dann bräuchte man keine Drohne zu bewaffnen. Diese würde das Ziel einfach nur markieren und MARS II/ oder die Panzerhaubitze 2000 bringen die Wirkung ins Ziel. Mit der letztgenannten ist es jetzt schon möglich (über Kleinfluggerät für Zielortung).Allermeistens steht Artillerie garnicht zu Verfügung, noch dazu ist die Reichweite beschränkt und das Waffensystem zu ungenau.