16.03.2021, 00:13
(14.03.2021, 17:59)Ottone schrieb: Du meinst Strahltriebwerke vs. Propeller?
Ansonsten: Es braucht eine genauere Recherche von Deiner Seite, denn es geht auch um Geschwindigkeit, An- und Abreise und vor allem um die Zeit vor Ort für die eigenliche Mission und die abdeckbare Fläche dabei, sowie um die Zuladung. Eine Überführungsreichweite ist etwas anderes. Die genannten zwei Typen spielen in gänzlich anderen Ligen.
Ja das meinte ich, man findet bei der C295 MPA aber immer nur eine Reichweite von
5630 km (1333 km bei Max. Nutzlast) - Wikipedia
3700 km bei 6t (2000 Nm) oder 11Stunden - Airbus
4500 km bei 4t (1455 km bei Max. Nutzlast) - Airforce-Technology.com
andere Parameter finde ich nicht in dem Zusammenhang. Wäre nett, wenn du mir die gänzlich anderen Ligen kurz erklären könntest (vielen Dank dafür schonmal vorab).
(15.03.2021, 12:24)Helios schrieb: Du hast die Daten falsch interpretiert, und so einfach, wie es hier im Thema behauptet wird lassen sich die veröffentlichten Zahlen auch nicht umrechnen (wie real Leistungsdaten bei aktueller militärischer Ausrüstung ist ist dann ein anderes Thema). Insofern siehst du etwas falsch, zum Teil liegt das aber in der Natur der Sache.
Die P-8 kann ohne weitere Unterstützung nominell vier Stunden lang 2.200 km von der eigenen Basis entfernt patrouillieren. Das sind natürlich herausragende Leistungsdaten, die sich deutlich von den anderen zur Auswahl stehenden Mustern abheben und auch deutlich über den Möglichkeiten unserer P-3C liegen.
Deutlich wurde der Unterschied zwischen P-8 und P-3C, als die US Navy sich an der Suchaktion von Flug MH370 beteiligt hat. Das zugewiesene Suchgebiet lag gut 2.000 bis 2.500 km vom Einsatzflughafen entfernt, und während die Orion auf dieser Distanz nur eine kurze Verweildauer hatte, konnte die Poseidon drei bis vier Stunden patrouillieren. Zudem war die Transitzeit aufgrund der viel höheren Geschwindigkeit deutlich kürzer. Fairerweise muss man aber erwähnen, dass im militärischen Ernstfall die Verweildauer der Orion durch die Verwendung von nur zwei Triebwerken erhöht werden kann.
Die nun angebotenen Modelle auf Basis der C-295 und das ATR-72 besitzen Flugleistungen ähnlich bzw. etwas unterhalb der P-3C im Normalbetrieb und erlauben so beispielsweise eine Patrouillenzeit von vier Stunden gut 1.200 km von der Heimatbasis entfernt.
Die zusammengesuchten Informationen und deine daraus gezogenen Rückschlüsse ergeben wenig Sinn. Die zivile 737-600 hat beispielsweise keine Reichweite vollbesetzt von 7.600 km, allerdings spielt das sowieso keine Rolle, weil die P-8 auf der Boeing BBJ2 basiert, was im wesentlichen eine 737-800 mit modifizierten Tragflächen und zusätzlichen Tanks ist. Da zudem auch die Struktur selbst verstärkt wurde lassen sich von den zivilen Daten keine Rückschlüsse auf die militärischen Leistungsdaten ziehen.
Das gleiche gilt auch für deine anderen Beispiele, die Reichweite einer vollbesetzten ATR-72-600 beispielsweise beträgt tatsächlich etwa 1.400 km, im Charterbetrieb wurde sie allerdings mit einer Zuladung von etwa 3,5 Tonnen schon über 2.600 km eingesetzt. Die Überführungsreichweite liegt bei fast 4.000 km, und das in der zivilen Version ohne Zusatztanks oder sonstige Modifikationen.
Für eine Übergangslösung und insbesondere dem Fähigkeitserhalt reichen die Leistungsdaten einer C-295 oder einer RAS-72 sicherlich aus, auch die Missionsprofile würden sich nicht signifikant von der P-3C unterscheiden. Aufgrund der niedrigen Anschaffungs- und deutlich niedrigeren Flugkosten würde sich darüber hinaus gegebenenfalls auch ein Weiterbetrieb nach der Einführung von MAWS anbieten, für den Bereich Küstenschutz (Nord- und Ostsee) sowie Ausbildungszwecke.
Die P-8 ist ohne Zweifel die deutlich leistungsfähigere Lösung, nicht nur gegenüber den anderen Mustern in der Auswahl sondern auch gegenüber der P-3C. Mit ihr würden sich der Einsatzhorizont deutlich verschieben, allerdings zu einem hohen Preis und, ohne ergänzende Systeme durchaus auch mit Verschiebungen bei der Sensorik. Das muss man hinsichtlich Wissenserhalt berücksichtigen. Es würde zudem einem europäischen Muster im Weg stehen, dass wiederum deutlich besser in die hiesigen Systeme (inklusive FCAS) integriert werden könnte.
Danke der Ausführung