Globale Klimaveränderung
@Quintus
Zitat:Australien ist ohnehin ein gutes Beispiel dafür was aktuell für eine bizarre Fehlberichterstattung stattfindet. Da hat man dann überall in deutschen Medien in höchster Hysterie erklärt, die großen Brände 2019/2020 wären der Anfang vom Weltuntergang, die Klimakatastrophe sei da, Schuld sei die Klimaveränderung, noch nie in der Geschichte hätte es dergleichen gegeben etc etc. Die Medien überschlugen sich in Deutschland geradezu und schürten Panik, Angst und Hysterie. [...]
Kann ich so nicht ganz teilen. Panik, Angst und Hysterie werden nicht geschürt, was aber passiert, ist, dass die Phänomene eher als noch vor 20, 30 Jahren quasi direkt auf den Klimawandel übertragen werden. Dies liegt aber schlicht daran, dass die Sensibilität für das Thema zugenommen hat. Zudem kann man feststellen, dass die Berichte, egal nun ob von ARD, faz oder SPIEGEL etc. in der Regel diesen Alarmismus nicht von sich aus formulieren, sondern sich auf die Aussagen von Klimaforschern oder direkt betroffenen Personen bzw. auf offizielle Kreise in den betroffenen Ländern stützen.
Zitat:1968 brannten in Australien mehr als 400.000 Quadratkilometer ab. 1969 waren es um die 450.000 Quadratkilometer. 1974 weitere 450.000 Quadratkilometer und 1975 um die 300.000 Quadratkilometer. Innerhalb weniger Jahre brannte mehr als das 10 Fache der Fläche ab, aber da waren keine hüpfenden Känguruh-Kinder in Deutschland. Anscheinend war es 1968 ff. noch nicht 15 Minuten nach 12 und niemand stellte hier einen Zusammenhang mit dem Klimawandel fest.
Das mag unbestritten sein, aber die Situation in den 1960er oder 1970er Jahren war noch nicht so gravierend wie heute und die Bevölkerung wie auch die Medienlandschaft war auch nicht derart sensibilisiert. Grob hat sich seit 1970 die weltweite Waldfläche beständig verringert, je nach Schätzung wohl ca. 5 Mio. Quadratkilometer, alleine in Brasilien vermutlich bis zu 1 Mio. Quadratkilometer und alleine seit 2000 etwa 2,5 Mio. Quadratkilometer global. Dieser Prozess ist trotz Aufforstungsvorhaben leider bislang nicht einzubremsen gewesen. Standen 2015 im Durchschnitt für jeden Menschen (also rein rechnerisch) ca. 400 Bäume zur Verfügung, so sind es 2021 noch ca. 370 Bäume, Tendenz sinkend, da wir immer mehr werden, aber die Zahl der Bäume gleichzeitig sinkt.

Einher geht hiermit der Faktor Mensch (Bevölkerungszunahme) sowie allg. die Desertifikation als Folge von Dürren und einem sinkenden Grundwasserspiegel - was Brände wiederum begünstigt -, was nicht nur die Wiederaufforstung massiv erschwert, sondern auch die Nachteile eines jeden verlorenen Quadratkilometers potenziert. (Zudem ist die Qualität des Bodens bzgl. Vielfalt bei wiederaufgeforsteten Wäldern niedriger als zuvor.)

Weiterhin muss berücksichtigt werden, dass zwar früher bei manchen Feuern größere Flächen verloren gingen, allerdings waren die Ereignisse zeitlich viel stärker entzerrt, oftmals lagen Jahrzehnte zwischen den Brandereignissen. Mittlerweile sind wir aber an dem bitteren Punkt, dass wir quasi jedes Jahr schon der Waldbrandzeit bibbernd entgegen sehen, weil wir wissen, dass sie kommt und dass ihre Flurschäden langfristig sich drastischer auswirken als ein Großfeuer vor 40 oder 50 Jahren.

Insofern: Man mag der Generation '68 ihre fehlenden Känguru-Kostüme und unseren Medien eine Hypersensibilität oder Hysterie vorwerfen, wenn man aber die Zahlen sich anschaut, so wirkt die Kritik etwas überzogen und bekommt einen schalen Beigeschmack, auch wenn 1974 in Australien eine größere Menge Baumbestand abbrannte und es damals nur wenige interessiert hat.

Schneemann.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: