Globale Klimaveränderung
Krasse Bilder...
Zitat:Klimawandel in Russland

Unter Usun-Kujöl taut der Boden weg

Im russischen Jakutien spüren die Menschen unmittelbar die Folgen des Klimawandels: Durch den tauenden Permafrost bricht der Boden ein, die Häuser sacken ab. Eine Siedlung in Usun-Kujöl ist unbewohnbar. [...]

Ein tiefer Graben, der Boden durchfurcht von endlosen Hubbeln von mehreren Metern Durchmesser - so sieht es in Usun-Kujöl jetzt aus, weil der Permafrost im Boden anfängt zu schmelzen. "Noch zur Zeit der Sowjetunion war das hier alles flach", erzählt der 49-jährige Iwan Nogowizin. "Es war eine Ebene." Jetzt ist davon nichts mehr übrig. [...] Normalerweise sind zwei Drittel des Bodens in Russland ganzjährig gefroren. Im Sommer tauen nur die obersten Zentimeter ein wenig auf, die Schichten darunter bleiben vereist. Das macht den Boden stabil. Doch in Jakutien sind die Durchschnittstemperaturen in den vergangenen Jahrzehnten um drei Grad gestiegen, der Permafrost schmilzt, sodass der Boden immer wieder einbricht - mit Folgen für Menschen wie Iwan Nogowizin. [...]

Doch das Haus, das er für sich, seine Frau und die fünf Kinder errichtet hat, hat die Folgen des Klimawandels zu spüren bekommen. [...] Das Haus ist in sich zusammengesackt. Er hat es mit Freunden abgebaut und an einen neuen Ort gefahren.[...]

Doch die Bedrohungen betreffen nicht nur die kleinen Dörfer auf dem Land. In Jakutsk, etwa vier Autostunden entfernt, steht eine ganze Stadt auf Stelzen. Die Pfeiler sind etwa acht bis zehn Meter in den Permafrostboden geschlagen worden - doch das reicht nicht mehr, erklärt Permafrost-Forscher Semjon Gotowzew: "Sie stehen, weil der Permafrost sie zusammenhält. Als der Klimawandel begann, haben die Häuser angefangen, sich zu deformieren, die Stelzen fingen an, einzusinken." Jetzt sind an manchen Häusern Risse in den Wänden entstanden. Experten machen sich Sorgen um ihre Stabilität. Das ist nicht das einzige Problem. Auch der Fluss Lena, bei der Großstadt Jakutsk etwa anderthalb Kilometer breit, dürfte sich durch den Klimawandel verändern. "Die Lena wird es immer geben", sagt Gotowzew. "Aber sie wird in jedem Fall deutlich mehr Wasser führen, vielleicht fünf oder sechs Meter mehr, sodass die nahegelegenen Ufer überflutet werden."
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/...n-101.html

Schneemann
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: