10.05.2023, 17:27
(10.05.2023, 15:42)Quintus Fabius schrieb: Nun kann man dazu erklären, dass zwei verschiedene Plattformen gerade in diesem Bereich doch gar nicht so problematisch sind, und man sich durchaus auch zwei verschiedene Plattformen dafür leisten kann usw. aber das lässt meiner Meinung nach außer Acht, wie schlecht unsere Lage in Wirklichkeit ist und wie wesentlich es gerade eben deshalb ist jeden möglichen Effekt für Einsparungen, Vereinheitlichung und Synergieeffekte zu nutzen.
Diese Argumentation unterstellt aber, dass eine Plattform immer günstiger ist, sowohl finanziell wie auch kriegsökonomisch, auch wenn es im Zweifel nur geringe Beträge sind. Das ist aber nicht automatisch der Fall. Bei zu stark divergierenden, aber zwingend zu erfüllenden Anforderungen kann es auch genau umgekehrt sein, und je nach Flottenzusammenstellung können Kostenunterschiede vernachlässigbar auch sein, die Kriegstauglichkeit aber deutlich unterschiedlich ausfallen. Auch wenn es natürlich gewichtige Unterschiede zwischen ziviler und militärischer Flottenplanung gibt, so sollte man die Reduzierung von Plattformen gerade bei insgesamt größeren Stückzahlen nicht überschätzen, und gleichzeitig die Opportunitätskosten nicht unterschätzen. Zumindest sollte beides kritisch geprüft werden, und das nicht nur auf Bundeswehrebene, sondern vor allem auch Einheiten- und Verbandsebene. Gerade dort könnte vielmehr Einsparpotenzial durch eine Reduzierung des Wildwuchses vorhanden sein als bei einer grundsätzlich neuen Typpolitik.