EU vs. Großbritannien: Brexit und Folgen
#83
Ohne Worte...
Zitat:Drei Jahre nach dem Brexit

"Großbritannien pfeift aus dem letzten Loch" [...]

Erledigt ist der Brexit nicht. Erst am Mittwoch wurde im Unterhaus wieder über die Folgen des EU-Austritts gestritten. Der Faktionschef der schottischen Nationalpartei SNP, Stephen Flynn, griff Premier Rishi Sunak direkt an: "Ich glaube, er begreift nicht, wie die wirtschaftliche Realität aussieht und mit welchen Kosten die Verbraucher zu kämpfen haben. Und die Lage müsste nicht so sein. Die Zinsen für Immobilienkredite in Irland liegen nicht bei über sechs, sondern bei ungefähr viereinhalb Prozent. Die Inflation in der EU liegt nicht bei 8,7 Prozent, sondern eher bei sechs Prozent. Großbritannien pfeift aus dem letzten Loch. Wird der Premier sieben Jahre nach dem Brexit-Referendum endlich zugeben, dass der Brexit daran schuld ist?" Sunak wich in seiner Antwort aus.

Während die Brexit-Anhänger bemüht sind, ein positives Bild vom EU-Austritt zu zeichnen, legen viele Wissenschaftler Daten vor, die sich ganz anders lesen. [...] Großbritanniens Exporte in die EU sind demnach 23 Prozent niedriger und die Importe aus der EU 13 Prozent niedriger als sie es wären, wenn das Land noch EU-Mitglied wäre. Auch aus deutscher Sicht ist die Bilanz negativ. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer nennt den Brexit "ein wirtschaftliches Desaster für beide Seiten des Kanals". War Großbritannien vor dem Brexit noch fünftwichtigster Handelspartner Deutschlands, ist das Königreich jetzt nicht einmal mehr unter den Top Ten. [...]

Für die Briten hat der Brexit aber nicht nur wirtschaftliche Konsequenzen. Der EU-Austritt hat das Land auch politisch verändert. Politikprofessor Tim Bale von der Queen Mary University in London hat gerade das Buch "The Conservative Party After Brexit" veröffentlicht. Er spricht von Ideologie und von Attacken auf demokratische Institutionen und kommt mit Blick auf die Konservative Partei zu dem Schluss: "Sie ist wirklich populistischer geworden. Die konservative Partei hat immer mit dem Populismus geliebäugelt, aber nach dem Brexit hat sie den Populismus komplett verinnerlicht."
https://www.tagesschau.de/ausland/europa...t-104.html

Ferner:
Zitat:4 in 5 describe the state of the British economy as “poor” – with 2 in 5 expecting it to get worse in 2024 [...]

- 4 in 5 (78%) describe the state of the British economy as poor, down 10ppts from the high in February
- 2 in 5 (38%) expect the economy to get worse in 2024, while 1 in 3 (33%) expect it to stay the same and 1 in 4 (23%) expect it to get better
- Half (49%) expect their taxes to increase throughout the remainder of this year, with 3 in 10 (30%) expecting their standard of living to decrease [...]

61% feel the UK is currently experiencing an economic recession, although this is down 12 ppts from July 2022. Looking ahead, an equal share (61%) say it’s likely the UK will experience an economic recession in 2024. [...] Against this backdrop, we find 26% expecting to see their own standard of living rise between now and the end of the year – with 30% expecting their standard of living to get worse.
https://www.ipsos.com/en-uk/4-5-describe...worse-2024

Schneemann
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RE: EU vs. Großbritannien: Brexit und Folgen - von Schneemann - 23.06.2023, 09:11

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