27.03.2024, 09:33
Zitat:Ein paar Fragmente sind durchaus bekannt, etwa das Russland nicht staatlicherseits auf die Produktion von zivilen bzw. zivilbasierten Billigstdrohnen drängt, sondern diese als irreguläre Mittel betrachtet, die über private Kanäle beschafft werden sollen.
Hab ich auf russischen Seiten auch schon anders gelesen. Andererseits wurde da auch vermerkt, dass man diese Systeme selber halt nicht so billig bauen kann wie die Chinesen und deshalb eigene Produktionskapazitäten hier nicht sinnvoll seien und es deshalb ein Fehler sei, dass die Regierung eigene Produktion in diesem Bereich anstrebe.
Zitat:Was die technische Argumentation angeht, aus der militärischen Perspektive lassen sich ungehärtete zivile Systeme sehr einfach, tatsächlich ziemlich effektiv und sehr kostengünstig stören. Würde es nur und ausschließlich um dieses Niveau gehen, dann spricht die Rechnung eindeutig für die Verteidigung und gegen den Angriff.
Was für eine Reichweite hätten hier die Systeme, welche günstiger sind als Billigstdrohnen? Welche Fläche könnte ein solches System abdecken? Wieviel kostet so ein System ungefähr? Was für einen Personalaufwand hat es?
Beispielsweise ist ja umgekehrt auch bei Billigdrohnen der Personalaufwand eines der am meisten unterschätzten Probleme. Die benötigen insgesamt betrachtet deutlich mehr Personal als nur den Operator der Drohne selbst und binden entsprechend Leute, was bei den Kosten für diese Systeme meist gar nicht berücksichtigt wird. Da ist der Personalaufwand viel teurer als die Drohnen selbst. Wie sieht das umgekehrt bei der Verteidigung aus?
Zitat:die Entdeckbarkeit der entsprechenden Drohnen oder ihrer Bediener angeht, ist signifikant höher beim Einsatz ungehärteter Systeme, bietet viel mehr eigene Angriffsmöglichkeiten und wird daher in zunehmenden Maße zu einen Problem werden (wenn das nicht bereits jetzt der Fall ist).
Das ist selbst in der Ukraine meiner Ansicht nach bereits der Fall, dass die Bediener der Drohnen immer häufiger und immer gezielter selbst angegriffen werden. Umgekehrt aber werden auch die EloKa Systeme immer gezielter und öfter angegriffen und es gehen immer mehr davon verloren. Die spürt man dort also auch auf und kann sie gezielt angreifen. Deshalb müsste die Abtarnung der eigenen EloKa eine hohe Priorität haben bzw. müsste die Signatur von deren Maßnahmen möglichst weitgehend abgetarnt werden. Und das müsste meinem Verständnis nach auch die Kosten erhöhen. Denn was nützt jedwede EloKa, wenn man sie aufspürt und vernichtet.
Meiner Meinung nach könnte es zudem ein Problem sein, dass die Sensorik in den Drohnen so gut wird, dass diese aus sehr großem Abstand aufklären können, während umgekehrt die Reichweite der EloKa ja auch nicht unbegrenzt hoch ist, sondern diese eine bestimmte Reichweite hat. Was wenn die Aufklärungsreichweite der Drohnen die Aufklärungsreichweite der Verteidigung übersteigt oder für eine äquivalent hohe Aufklärungsreichweite vom Boden aus halt dann sehr viel teurere, aufwendigere und damit wertvollere Systeme eingesetzt werden müssen?
Und wie gut wirkt solche elektronische Abwehr quer durch Wälder, über Hügel hinweg, durch Häuser / Ortschaften hindurch? Was nützt es wenn ich sozusagen einen Radius habe, in welchem ich die Drohnen störe, aber das Gelände diesen so einschränkt, dass einfache Geländeausformung nur wenig weiter weg dann dort den Einsatz von Drohnen ermöglicht? Wie Terrainunabhängig ist die elektronische Abwehr gegen Drohnen?
zwei Entwicklungsstränge setzen sollte: ...........offensive Verteidigung gegen die Urheber entsprechender Einsätze, gegen die dann mit klassischen (bspw. Artillerie oder gelenkte Bomben) oder modernen Mitteln (bspw. eigenen Drohnen) vorgegangen werden kann. Gerade letzteres muss dann auch im Verbund berücksichtigt werden, etwa in dem die Rolle CAS erweitert und in gewisser Hinsicht auch neu gedacht wird.
Gerade letzteres geht meinem Verständnis nach ja klar in die Richtung, welche ich schon seit jeher so beschrieben habe, nämlich die Zusammenführung von Flugabwehr und Artillerie. Man könnte Artillerie meiner Meinung nach recht einfach auch für Flugabwehr verwenden (entsprechende Granaten vorausgesetzt) gerade eben weil die Treibladung jeweils angepasst werden kann. Zum anderen kann man mit Artillerie die Bediener der Drohnen am Boden erledigen. Und Artillerie verwendet Radar und auch eigene Drohnen, entsprechend würde sich dieser Verbund meiner Meinung nach besonders dafür anbieten, die bisherige Rohrartillerie entsprechend auch zur Flugabwehr zu befähigen und damit wäre sie zusätzlich auch zu der von dir hier beschriebenen Wirkweise befähigt, nämlich die Bediener von Drohnen aufzuklären und direkt zu bekämpfen.
Umgekehrt könnte Artillerie mittels eigener Drohnen welche sowohl für die Artillerie aufklären, als auch selbst kämpfen können auch die Luftnahunterstützung sehr viel weitgehender übernehmen.