03.05.2024, 13:45
Die Schweiz will ihre Luftverteidigung mit Mittelstreckensystemen ergänzen.
OPEX 360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 2. Mai 2024
[Bild: https://www.opex360.com/wp-content/uploa...171027.jpg]
Nachdem die Schweiz den Kauf von fünf Patriot-Feuereinheiten und Raketen des Typs GEM-T [Guidance Enhanced Missiles] von den USA für 1,2 Milliarden US-Dollar bestätigt hat, will sie ihre Fähigkeitslücken im Bereich der Boden-Luft-Mittelstreckenabwehr sehr schnell schließen. Zu diesem Zweck plant sie, im Rahmen des Programms "DSA MP" weitere 660 Millionen Schweizer Franken [675 Millionen Euro] zu investieren.
Am 30. April teilte das Bundesamt für Rüstung Armasuisse mit, dass es drei "potenzielle Lieferanten" für das künftige Mittelstrecken-Boden-Luft-Verteidigungssystem angefragt habe, nämlich Dielh Defence [Deutschland, IRIS-T SLM], das Tandem aus Kongsberg und Raytheon [NASAMS] und MBDA France [CAMM ER ?].
"Diese Hersteller werden nun aufgefordert, ein geeignetes System auf der Grundlage der Ausschreibungsunterlagen anzubieten", so Armasuisse, die sagte, dass sie vor allem eine Fähigkeit wolle, "die bereits erfolgreich eingesetzt wird". Es würden aber auch andere Überlegungen eine Rolle spielen.
"Bei der Auswahl nach dem Land des Herstellers wurden auch übergeordnete Kriterien berücksichtigt. Dies betrifft insbesondere das Potenzial für eine Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen wie Ausbildung, Training und Wartung. Die Einbindung der Schweizer Industrie ist von besonderer Bedeutung", betonte Armasuisse in der Tat.
Die angefragten Industrieunternehmen sollen "Kompensationsgeschäfte" und "Richtpreise als verbindlichen Ausgangspunkt für detaillierte Beschaffungsverhandlungen sowie Informationen zur Ermittlung der Lebenszykluskosten" anbieten. Ihre Antworten müssen bis Mitte Juli an Armasuisse übermittelt werden, wobei die Entscheidung für das System im dritten Quartal 2024 bekannt gegeben werden soll.
Da sich die Schweiz dem von Deutschland im Rahmen der NATO initiierten Raketenabwehrprojekt [ESSI - European Sky Shield Initiative] angeschlossen hat, gilt Diehl Defence als Favorit...
Zur Erinnerung: Die ESSI zielt darauf ab, die Beschaffung von Luftabwehrsystemen zwischen den teilnehmenden Ländern zu bündeln. Das IRIS-T SLM ist eines der drei ausgewählten Systeme, zusammen mit dem amerikanischen Patriot und dem israelischen Arrow 3. Armasuisse versichert jedoch, dass dies keinen Einfluss auf ihre Wahl haben wird.
"Die Teilnahme an der ESSI präjudiziert jedoch nicht die Wahl des Systems, zumal sie die nationalen Kompetenzen bei der Beschaffung nicht berührt. Das System wird auf der Grundlage der Evaluierung verschiedener DSA-Systeme mittlerer Reichweite ausgewählt", versicherte das Schweizer Bundesamt für Rüstung.
OPEX 360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 2. Mai 2024
[Bild: https://www.opex360.com/wp-content/uploa...171027.jpg]
Nachdem die Schweiz den Kauf von fünf Patriot-Feuereinheiten und Raketen des Typs GEM-T [Guidance Enhanced Missiles] von den USA für 1,2 Milliarden US-Dollar bestätigt hat, will sie ihre Fähigkeitslücken im Bereich der Boden-Luft-Mittelstreckenabwehr sehr schnell schließen. Zu diesem Zweck plant sie, im Rahmen des Programms "DSA MP" weitere 660 Millionen Schweizer Franken [675 Millionen Euro] zu investieren.
Am 30. April teilte das Bundesamt für Rüstung Armasuisse mit, dass es drei "potenzielle Lieferanten" für das künftige Mittelstrecken-Boden-Luft-Verteidigungssystem angefragt habe, nämlich Dielh Defence [Deutschland, IRIS-T SLM], das Tandem aus Kongsberg und Raytheon [NASAMS] und MBDA France [CAMM ER ?].
"Diese Hersteller werden nun aufgefordert, ein geeignetes System auf der Grundlage der Ausschreibungsunterlagen anzubieten", so Armasuisse, die sagte, dass sie vor allem eine Fähigkeit wolle, "die bereits erfolgreich eingesetzt wird". Es würden aber auch andere Überlegungen eine Rolle spielen.
"Bei der Auswahl nach dem Land des Herstellers wurden auch übergeordnete Kriterien berücksichtigt. Dies betrifft insbesondere das Potenzial für eine Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen wie Ausbildung, Training und Wartung. Die Einbindung der Schweizer Industrie ist von besonderer Bedeutung", betonte Armasuisse in der Tat.
Die angefragten Industrieunternehmen sollen "Kompensationsgeschäfte" und "Richtpreise als verbindlichen Ausgangspunkt für detaillierte Beschaffungsverhandlungen sowie Informationen zur Ermittlung der Lebenszykluskosten" anbieten. Ihre Antworten müssen bis Mitte Juli an Armasuisse übermittelt werden, wobei die Entscheidung für das System im dritten Quartal 2024 bekannt gegeben werden soll.
Da sich die Schweiz dem von Deutschland im Rahmen der NATO initiierten Raketenabwehrprojekt [ESSI - European Sky Shield Initiative] angeschlossen hat, gilt Diehl Defence als Favorit...
Zur Erinnerung: Die ESSI zielt darauf ab, die Beschaffung von Luftabwehrsystemen zwischen den teilnehmenden Ländern zu bündeln. Das IRIS-T SLM ist eines der drei ausgewählten Systeme, zusammen mit dem amerikanischen Patriot und dem israelischen Arrow 3. Armasuisse versichert jedoch, dass dies keinen Einfluss auf ihre Wahl haben wird.
"Die Teilnahme an der ESSI präjudiziert jedoch nicht die Wahl des Systems, zumal sie die nationalen Kompetenzen bei der Beschaffung nicht berührt. Das System wird auf der Grundlage der Evaluierung verschiedener DSA-Systeme mittlerer Reichweite ausgewählt", versicherte das Schweizer Bundesamt für Rüstung.