Cia setzt harte Verhörmethoden (vulgo: Folter) aus
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Zitat:Mannheim

US-Soldat legt Geständnis ab

Bei den Anhörungen zum Folter-Skandal vor einem US-Gericht in Mannheim hat heute einer der Soldaten ein Geständnis abgelegt. Ivan Frederick ließ durch seinen Anwalt mitteilen, er übernehme die Verantwortung für seine Taten, die das Gesetz verletzt hätten.

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Anklage auch gegen militärischen Geheimdienst

Der Militärankläger Michael Holly kündigte an, dass in Kürze auch zwei Soldaten des militärischen Geheimdienstes angeklagt würden. Diese sollen nach Angaben eines ehemaligen Feldwebels die Misshandlungen und Demütigungen in Abu Ghraib angeführt haben.

Richter James Pohl kündigte an, er wolle hochrangige Geheimdienstoffiziere in den Zeugenstand rufen, falls nicht auch gegen sie ein Verfahren aufgenommen werde. Allerdings lehnte er einen Antrag der Verteidigung ab, auch US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und seinen Stellvertreter Stephen Cambone zu hören.

Die Verteidiger der Soldaten werfen der US-Militärführung vor, die Folterungen angeordnet zu haben, um die Gefangenen für Verhöre gefügig zu machen. So erklärte etwa der Anwalt des Hauptverdächtigen Charles Graner, dass die beschuldigten Soldaten auf Anweisung gehandelt hätten. Gefangene nackt auszuziehen, sie zu demütigen, sei eine anerkannte Verhörmethode. Die Beschuldigten seien also freizusprechen. "Die US-Regierung muss zugeben, dass Militärgeheimdienst, CIA und andere den Soldaten befohlen haben, diese Dinge zu tun. Es gibt Fotos, wo diese Geheimdienstvertreter dabei sind. Es gibt gar keinen Zweifel, dass hochrangige Militäroffiziere und CIA-Agenten von den Vorgängen wussten und sie selbst angeordnet haben", sagte der Anwalt.

Richter kritisiert Ermittler

Am ersten Tag der Anhörung von vier US-Soldaten in Mannheim hatte Richter James Pohl die Ermittlungen der US-Armee scharf kritisiert. Er drohte damit, zumindest das Verfahren gegen den Gefreiten Charles Graner einzustellen, sollten die zuständigen Behörden bis Ende des Jahres notwendige Unterlagen nicht vorlegen. Denn noch könne man nicht entscheiden, wann und ob überhaupt ein Prozess gegen die beschuldigten Soldaten eröffnet werde. Sichtlich verärgert reagierte der Richter auf Aussagen der Staatsanwaltschaft, wonach der militärische Ermittlungsdienst nur einen einzigen Mitarbeiter damit beauftragt habe, "hunderttausende Dokumente" auf dem Computerserver im Bagdader Abu-Ghraib-Gefängnis zu überprüfen.
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