Antike Waffentechnik - Die Manuballista
#4
Jetzt habe ich gerade gemerkt, daß ich an Tiger vorbei geschrieben habe.

Also: Manuballista ist mWn ein Sammelbegriff der Sowohl Torisonsbetriebene als auch durch Bögen betriebene Kleingeschütze umfasst.

d.h. Geschütze einer leichten Ausführung vom Typ Skorpion fallen ebenso darunter wie die römische Adaption des Gastraphetes.

Später wurde dann Manuballista nur noch für die Waffen des Typs Gastraphetes verwendet, die nicht Torsionsbetrieben waren.

Die ersten solchen Waffen wurden zur Zeit Alexanders eingeführt und eingesetzt, und zwar von den Griechen in Sizilien bzw Unteritalien. Alexander führte auch solche Waffen bei Belagerungen mit, z.b. bei der Belagerung von Tyros, aber verwendet sie nicht oder in nur sehr kleiner Anzahl in Feldschlachten.

Das hatte folgenden Grund: die Sehnen waren zu witterungsempfindlich (bei Torsionsmaschinen auch dieverdrillten Seile, die hießen übrigens Nervi) und bei den Waffen vom Typ Gastraphetes, die also mit Bögen funktionierten waren diese Bögen zu empfindlich. Das waren Kompositbögen aus Holz, Horn, Knochenleim, Rohhaut usw

Im Spätmittelalter konnte sich die Armbrust erst ausbreiten, als sie Stahlbögen hatte, aber in der Zeit der Antike war die Metallurige nicht weit genug. Zudem diente die spätere Arbaleste/Armbrust auf kürzere Distanzen dem durchschlagen der sehr schweren Rüstungen, solche Rüstungen waren in der Antike aber nicht gebräuchlich. Dort kam es mehr auf die Reichweite an.

Werter Alex d Große: die Reichweite betrug bis zu 900 m. Selbst die leichten Gastraphetes hatten eine letale Wirkung bis 400 m.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: