11.01.2006, 21:07
sehr viele Argumente sind schon genannt worden :daumen:
deshalb möchte ich nur auf ein paar Punkte eingehen:
konkret: Iran, Afghanistan und Tadschikistan, weil hier die sprachliche und kulturelle Verwandtschaft ((alt-) persische Sprachen)) so eng ist, dass die Regionalmacht Iran mit etwas Engagement und Geschick zur dominierenden Größe aufsteigen wird;
a) Afghanistan
Die Paschtunen, Farsiwan, Belutschen und Tadschiken sprechen (alt-)persische Sprachen; Farsiwan - da steckt das Wort "Farsi" drinn - war bis ins 12. Jahrhundert als Farsi oder Dari eine Sprache der Literatur, der Dichter und Denker, die bis zuletzt auch im Afghanischen Königshaus gepflegt wurde und heute auch von den meisten anderen Völkern Afghanistans mit eigenständigen Ausprägungen gesprochen und verstanden wird. Herat – das wirtschaftliche Zentrum der Farsiwan oder Herati – war noch im 15. Jahrhundert das Zentrum der persischen Welt. Dari und Farsi ähneln sich wohl wie Deutsch und Schwyzer Dytsch, das eine ist also eher ein Dialekt des anderen als eine eigenständige Sprache.
Das war auch der Grund, den Regionalblock als "Farsi" zu bezeichnen, diese Sprache ist die eigentliche Bildungsklammer zwischen allen beteiligten Völkern.
b) Tadschikistan
Juli 1989 wurde in Tadschikistan ein Sprachengesetz erlassen, das Farsi (Persisch) als Nationalsprache zur Amtssprache erklärt (bisher war Russisch Amtssprache). Russisch wurde zur "interethnischen Verständigungssprache" erklärt. Das Sprachengesetz führte zu einem Bruch der russischen Vorherrschaft, da damit die von der Sowjetmacht auferlegte Trennung zwischen dem "Persischen" und dem "Tadschikischen" aufgehoben wurde.
c) Pakistan
habe ich dagegen nicht aufgenommen, weil die Pakistanie eher eine "Pufferfunktion" zwischen Indien, China und dem "Farsi-Block" bilden dürften.
Ein Problem sehe ich allerdings:
In diesem Regionalblock gibt es starke türkische (Iran und Afghanistan) sowie arabisch-sprachige (Iran) Minderheiten; ein erstarkendes "Turan" wie auch eine erstarkende "arabische Liga" dürften starke Zentrifugalkräfte in diesen Siedlungsgebieten bewirken.
Ich halte es sogar langfristig für denkbar, dass Iran diese Siedlungsgebiete verliert, dafür aber die oben genannten "persisch-sprachigen Gebiete" dazu gewinnt.
deshalb möchte ich nur auf ein paar Punkte eingehen:
Zitat:Thomas Wach posteteDu hast wissenschaftlich betrachtet absolut recht, allerdings haben sich diese Begriffe inzwischen so eingebürgert, dass jeder sich was drunter vorstellen kann - insoweit verwende ich in einem eher populär und nicht analytisch wissenschaftlich gehaltenen Austausch vielfach auch die allgemein bekannten Begrifflichkeiten
....Ich finde inzwischen die gängige Einteilung in unipolar und multipolar analytisch inzwischen einfach nur albern. In früheren Zeiten konnte man vielleicht so noch einteilen, aber ich finde solch eine Kategorisierung inzwischen allgemein ( richtet sich nicht gegen dich Erich) unscharf.
....
Meines Erachtens trifft der Terminus des Machtzentrums, des internationalen machtzentrums die Begrifflichkeit am besten....
Zitat:Thomas Wach posteteso ist es
....Denn ich wäre mir nicht ganz so sicher, inwieweit sich tatsächlich sprachlich und religiös gebundene Blöcke um jene Machtzentren entwickeln werden. Diese wohl deutlich Huntington entlehnte These ....
Zitat:läßt einen Umstand wenig beachtet: Die dynamische Dialektik von Globalisierung, von zunehmender Vernetzung und Interdependenz. ....Einspruch - ich denke, dass gerade die Globalisierung als Gegengewicht zur Rückbesinnung auf eigene ethnische und kulturelle Identitäten führen wird, und damit Huntingtons These bekräftigt wird;
Zitat:CommanderR. posteteda sehe ich aufgrund der militärischen Machtstellung im genannten Referenzjahr nach wie vor die USA vorne - die Kosten dieser Machtstellung werden aber auch dazu führen, dass die USA wirtschaftlich immer mehr in die Krise geraten und dann ihre Systeme entweder abbauen müssen, oder völlig abdriften;
Die Weltmacht Nr. 1 um 2020-2030 ist für mich Europa, vorausgesetzt ...
Zitat:Shahab3 posteteAuch das ist richtig, allerdings möchte ich den Begriff der "indo-arischen Völker" nicht verwenden, weil da sogar Nordiniden drunter fallen würde - wie Du bemerkt hast, habe ich "Farsi" unter Anführungszeichen gesetzt und dann auch noch näher erläutert, um die Staatengruppe zu benennen, die ich 2010 in den Einflussbereich der Iraner einbeziehen würde;
....Farsi ist entweder eine Sprache, oder eine Region im Iran.
Es gibt höchstens Indo-Arische Völker. (Iran="Land der Arier")
Die haben aber keinen größeren Zusammenhalt. Es gibt diese Fraktion daher nicht.
konkret: Iran, Afghanistan und Tadschikistan, weil hier die sprachliche und kulturelle Verwandtschaft ((alt-) persische Sprachen)) so eng ist, dass die Regionalmacht Iran mit etwas Engagement und Geschick zur dominierenden Größe aufsteigen wird;
a) Afghanistan
Die Paschtunen, Farsiwan, Belutschen und Tadschiken sprechen (alt-)persische Sprachen; Farsiwan - da steckt das Wort "Farsi" drinn - war bis ins 12. Jahrhundert als Farsi oder Dari eine Sprache der Literatur, der Dichter und Denker, die bis zuletzt auch im Afghanischen Königshaus gepflegt wurde und heute auch von den meisten anderen Völkern Afghanistans mit eigenständigen Ausprägungen gesprochen und verstanden wird. Herat – das wirtschaftliche Zentrum der Farsiwan oder Herati – war noch im 15. Jahrhundert das Zentrum der persischen Welt. Dari und Farsi ähneln sich wohl wie Deutsch und Schwyzer Dytsch, das eine ist also eher ein Dialekt des anderen als eine eigenständige Sprache.
Das war auch der Grund, den Regionalblock als "Farsi" zu bezeichnen, diese Sprache ist die eigentliche Bildungsklammer zwischen allen beteiligten Völkern.
b) Tadschikistan
Juli 1989 wurde in Tadschikistan ein Sprachengesetz erlassen, das Farsi (Persisch) als Nationalsprache zur Amtssprache erklärt (bisher war Russisch Amtssprache). Russisch wurde zur "interethnischen Verständigungssprache" erklärt. Das Sprachengesetz führte zu einem Bruch der russischen Vorherrschaft, da damit die von der Sowjetmacht auferlegte Trennung zwischen dem "Persischen" und dem "Tadschikischen" aufgehoben wurde.
c) Pakistan
habe ich dagegen nicht aufgenommen, weil die Pakistanie eher eine "Pufferfunktion" zwischen Indien, China und dem "Farsi-Block" bilden dürften.
Ein Problem sehe ich allerdings:
In diesem Regionalblock gibt es starke türkische (Iran und Afghanistan) sowie arabisch-sprachige (Iran) Minderheiten; ein erstarkendes "Turan" wie auch eine erstarkende "arabische Liga" dürften starke Zentrifugalkräfte in diesen Siedlungsgebieten bewirken.
Ich halte es sogar langfristig für denkbar, dass Iran diese Siedlungsgebiete verliert, dafür aber die oben genannten "persisch-sprachigen Gebiete" dazu gewinnt.
Zitat:hawkeye87 posteteund
@BigLinus: ich denke nicht, dass die südamerikanischen organisationen das selbe level an politischer oder militärischer geschlossenheit erreich wird, wie die europäische union.
Zitat:hawkeye87 postetedazu verweise ich auf die MERCOSUR Info der deutschen Ausenhandelskammern <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.mercosur-info.com/al/cgi-bin/ampliarNoticia.pl?url=http://www.localglobal.de/sixcms/detail.php%3Fid%3D732863%26template_id%3D2179&fromPage=index.shtml">http://www.mercosur-info.com/al/cgi-bin ... ndex.shtml</a><!-- m -->
....
die bildung einer "südamerikanischen union" halte ich doch für nicht sehr wahrscheinlich. .....
Zitat:Einrichtung des MERCOSUR-Parlements- die MERCOSUR Gruppe wird also im Jahre 2020 voraussichtlich einen Status haben, der dem Stand der EU in den letzten Jahren entspricht; dazu wird MERCOSUR immer größer, <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.mercosur-info.com/al/cgi-bin/ampliarNoticia.pl?url=http://www.localglobal.de/sixcms/detail.php%3Fid%3D732229%26template_id%3D2179&fromPage=index.shtml">http://www.mercosur-info.com/al/cgi-bin ... ndex.shtml</a><!-- m -->
In den Vorgesprächen zum MERCOSUR-Gipfeltreffen kamen die Regierungschef zu der Übereinkunft, dass Montevideo ständiger Sitz des MERCOSUR-Parlaments werden soll. Vor Ende des Jahres 2007 wird der MERCOSUR-Rat eine endgütlige Entscheidung bezüglich der tatsächlichen Einrichtung und deren Gestaltung getroffen haben, sodass sich mit 2011 ein Parlament zusammenfinden kann, in dem die einzelnen Mitgliedsstaaten durch proportional der jeweiligen Bevölkerungsanzahl entsprechende Vertreter repräsentiert werden. Hierzu müssen in den Mitgliedsländern vor Ende der ersten Einführungsphase zum 31. Dezember 2010 durch direkte, allgemeine und geheime Wahlen die Parlamentsabgeordneten hervorgehen. Diese wiederum werden für vier Jahre ihr Amt inne haben und können im Anschluss wiedergewählt werden. (AHK Uruguay)
Zitat:Uruguayische Unterstützung des MERCOSUR-Beitritts Kubaswas auch auf die Verhältnisse in Kuba selbst nicht ohne Auswirkungen bleiben kann (wenn es direkte, allgemeine und geheime Wahlen für ein MERCOSUR-Parlament gibt)
....