04.02.2007, 11:53
aus dem marineforum:
Zitat:Probleme mit den neuen Wachbooten der ARMIDALE-Klasse sind offenbar schwerwiegender als zunächst gedacht.
Im September 2006 war nach plötzlichen Motorenausfällen über alle sechs bis dahin in Dienst gestellten Boote aus Sicherheitsgründen ein zeitweiliges Fahrverbot verhängt worden. Die Ursache für die Betriebsstörungen wurde schnell ermittelt. Wasser im Kraftstoff hatte zu einem Ausfall von Einspritzpumpen geführt. Eine eingehende Überprüfung aller Boote zeigte, dass bei drei Fahrzeugen Instandsetzungsmaßnahmen erforderlich waren. Diese dauerten aber nur wenige Tage, und schon nach einer Woche konnte das Fahrverbot über die ARMIDALE wieder aufgehoben werden. Das Maritime Command sprach von „bei Neubauten nicht ungewöhnlichen Kinderkrankheiten“.
Beseitigt sind diese Kinderkrankheiten aber offenbar aber doch noch nicht. Nach erneuten Motorenausfällen durch Wasser im Kraftstoff liegen alle ARMIDALE seit dem 30. Januar wieder an der Pier. Gemeinsam mit dem Hauptauftragnehmer Defence Maritime Services, der Bauwerft Austal und dem Motorenhersteller MTU Detroit Diesel versucht die australische Marine nun, den Problemen auf den Grund zu gehen. Zur voraussichtlichen Dauer des Fahrverbotes wagt man keine Prognose.
Die seit Mitte 2005 zulaufenden neuen ARMIDALE-Boote werden vor allem vor der australischen Nordküste (abgestützt auf Darwin) benötigt, um dort ausufernden illegalen Fischfang, Schmuggel und Migration Grenzen zu setzen. Die bisher hier eingesetzten älteren Boote der FREMANTLE-Klasse sind bereits sämtlich außer Dienst. Als letztes Boot dieser Klasse war im Dezember die DUBBO aus der Fahrbereitschaft genommen worden. Am 2. Februar wurde sie im Rahmen einer offiziellen Feier in Darwin endgültig an Land gezogen.
Durch den Ausfall der ARMIDALE entsteht daher eine empfindliche operative Lücke in einer Region, die für Australien zunehmend an Bedeutung gewinnt. In australischen Medien nimmt sich denn auch bereits die politische Opposition mit kritischen Tönen des Themas an. Sollte das Fahrverbot diesmal länger andauern, wird die RAN kaum umhin können, durch Verlegung von z.B. Fregatten oder Minenjagdbooten den Ausfall der ARMIDALE zu kompensieren – mit daraus resultierenden Verfügbarkeitsproblemen an „anderen Fronten“.