Erster Weltkrieg
#26
Zitat:beim Vormarsch nach Westen wäre man dann wieder direkt auf belgisches Gebiet gestoßen und hätte dann das alte Problem.
Aber schon von Anfang an auf größerer Breite. Belgie hat im Endeffekt eine Keilform, so blieben die deutschen Armeen sich gegenseitig behindernd in dem engeren Anfangsteil hängen, im Fall eines Durchmarsches durch Südholland wäre man dagegen auf ganzer Breite von Anfang an durch Belgien gezogen, genug Platz für 2 weitere Armeen.

Dazu kommt die Möglichkeit einer schnelleren Nachführung von Truppen hinter den Frontverbänden.

Desweiteren hätte diese Truppen einen noch weiteren Weg zu marschieren, wobei die Märsche auch so schon extrem belastend waren.

Man hätte aber z.B. Teilweise Eisenbahnen nutzen können die man so nicht nutzte. Im weiteren wäre die Geschwindigkeit nicht so wichitg gewesen, da die Truppen die den Frontverbänden folgten als vergleichsweise frische Reserven (ohne Kampfeinsätze, nur marschierend) an der Marne dann an die Front geworfen hätten werden können. Sowohl in Belgien in seiner ganzen Breite wie in Frankreich ist genug Platz für die Truppen, das Problem ist nur das Herein kommen nach Belgien, der Anfang.

Eine spätere Aufspreitung der Truppen hätte einen kurzzeitigen Umweg nach Norden bedeutet nach der Eröffnung was mehr Zeit gekostet hätte als direkt durch Südholland zu marschieren.

Zitat:Weiterhin hätte auch der Rest Hollands besetzt werden müssen, was aus der Hand geschüttelt ungefähr 4 Armeekorps erfordert hätte, die man nicht anderweitig hätte verwenden können.
Das ist die Frage. Von Schlieffen ging übrigens von 2 Armeekorps aus, wollte aber auch eine diplomatische Lösung noch zusätzlich versuchen. Kontakte mit dem holländischen Geheimdienst ergaben, daß die Chance nicht schlecht war, daß die Holländer ev ruhig halten würden. Trotz der Verletzung der Neutralität hätte das nicht automatisch Krieg mit Holland bedeutet.

Aber ich glaube wir verzetteln uns wenn wir nur zu sehr auf den Platz starren :

Deutschland hatte allgemein einfach zu wenig Truppen in der Eröffnung. Man hätte bei stärkerer Rüstung z.b. auf dem Niveau von Frankreich !! eine Menge Reserven gehabt, mit diesen Reserven die man dann auch per Eisenbahn hätte nachziehen können hätte man 1914 dann die Einsetztende Erstarrung der Front noch verhindern und weiter vorstoßen können womit der Schlieffenplan aufgegangen wäre.

Die Franzosen z.B. der zitierte General Buat (Generalstabschef) sind z.B. genau dieser Meinung gewesen und sind es noch heute.

Fakt ist und bleibt : Deutschland hat zu Lande unter seinen Möglichkeiten gerüstet !! und damit weniger Truppen gehabt als es hätte haben können. Wie auch immer das dann im Detail an dieser einen Stelle ausgesehen hätte, so hätten mehr Truppen im ersten Kriegsjahr für Deutschland in jedem Fall etwas gebracht. Ob nun im Osten oder im Westen ist dabei schon gar nicht mehr so entscheidend.

Mehr Truppen im Westen, und wir hätten die Franzosen schon irgendwie im Ersten Kriegsjahr geworfen, die konnten ja gerade so unter Anspannung der letzten Kräfte die Front halten, mehr Truppen und wir wären durchgebrochen und bis hinter Paris gekommen. Womit schon alles viel freundlicher ausgesehen hätte.
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