Erster Weltkrieg
#30
Ich muss Bastian da schon zustimmen:
1870 herrschte zwar eine öffentliche Begeisterung sondergleichen zu Anfang, allerdings war die Armee nicht im gleichen Umfang moralisch udn geistig mobilisiert. Von der Imkompetenz der Führung ganz zu schweigen.
Auch war das Zweite Kaiserreich inzwischen innerlich sehr morsch, das Regime das Napoleon III war am Ende.
Als dann Napoleon kapitulierte und sich in Bordeaux (??) eine neue republikanische Regierung formierte, setzte diese den Widerstand fort... allerdings war das Land noch zu sehr gelähmt durch die Zeiten unter Napoleon und die unselige Pariser Kommune tat ein übriges um da Kräfte zu abstrahieren.

1940 war Frankreich eigentlich an allem interessiert, nur nicht an Krieg: Die Wirtschaftskrise war spät, aber dafür genauso stark über Frankreich hereingebrochen und das Land war erst dabei sich langsam zu erholen...
Auch war die Führung schlecht ( Gamelin... welch großes Genie) und war noch ganz und gar im militärischen Denken des Ersten Weltkriegs verhaftet.

1914 herrschte im Land aber Kriegswillen und Begeisterung und auch die militärische Führung war nicht so inkompetent wie 1870 oder 1940.
Schönes Beispiel: Die Pariser Kriegstaxis. Mögen sie vielleicht nicht so viel bewegt haben, doch zeigen sie deutlich, dass man zum Kämpfen entschlossen war.
Außerdem hätte Joffre am liebsten den Schlag gegen die Deutschen noch länger herausgeschoben, wenn er nicht von dem Militärbefehlshaber von Paris ( der name ist mir leider entfallen), dazu überredet worden wäre....

Letztlich hätte einfach die Lücke im deutschen Aufmarsch und beim Vorrrücken nie und nimmer so groß ausfallen dürfen. Weitere Truppen hätten vieleicht geholfen, nur hätten damit mehr Soldaten auf den langen Nachschublinien versorgt werden müssen. Dies wäre auch eine erhöhte Schwierigkeit, die zu mehr Problemen hätte führen können.
Interessant hierbei finde ich Bastians Einwand, dass vorallem städtische "Elemente" mit Vorsicht genussen wurden in der Armee. Dies muss man aus der damaligen Perspektive sehen und da ist solch ein Denken von autoritären-preuß. Offizieren nicht mal so abwegig.
Die Sozialdemokratie hatte unter dme städtischen Proletariat eine enge und starke Anhängerschaft, die gut organisiert war.
Letztlich bewahrheitete sich die Skepsis der Führung doch auch 1918
:evil:
Also, mehr Truppen hätte nicht automatisch mehr Erfolg gehießen. Diese Gleichung ist zu einfach. Selbst mit mehr Truppen hätte man dieselben strategischen Fehler begehen können und der franz. Widerstandwillen war groß in diesem Krieg...
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