Globale Klimaveränderung
#2
@Erich

Zitat:Inselstaaten wie Togo
Seit wann ist Togo ein Inselstaat? Big Grin

Oder meinst Du Trinidad und Tobago?

@Topic

Ich zitiere mal den von Dir geposteten Artikel:
Zitat:Grönland besteht zu 85 Prozent aus Eis. Wenn der Eissockel komplett
schmelzen würde, könnte der Wasserspiegel um fast sieben Meter steigen, weltweit.
Dabei ist nur von der Arktis die Rede. Ein noch viel grösseres Volumen an Eis befindet sich auf der entgegengesetzten Seite der Erde, auf der Antarktis. Auch dieses ist im Begriff, fortzuschmelzen, was den Anstieg des Meeresspiegels noch beschleunigen dürfte. Um schmelzendes Eis zu sehen, muss man aber nicht mal so weit reisen: als Teenager bin ich mal in den Schweizer Alpen über einen Gletscher gewandert; das wäre heute, ca. 10 Jahre später, an derselben Stelle nicht mehr möglich, weil da nämlich kein Eis mehr ist...

Wenn man in Zentraleuropa wohnt, hat mans natürlich leicht, doch es gibt genügend (dicht) besiedelte Küstengebiete, wo den Menschen das Wasser bald bis zum Hals stehen...wird. In Bangaldesh leben heute ca. 120 Mio. Menschen. Das Land ist ca. ein Drittel so gross wie Deutschland (!). Ganz wenige wirklich grosse Metropolen, etwa Moskau, London, Mexiko City, u.ä. liegen nicht direkt am Meer. Tokyo, NY, L.A., Shanghai, Hong Kong, Sao Paulo, Istanbul, etc. hingegen schon...
Das bedeutet für Abermillionen Menschen möglicherweise bald mal eine Umsiedlung. Es könnte sich, über einen langen Zeitraum gesehen (der Artikel geht von Jahrhunderten aus, bis das Eis geschmolzen ist), um die grösste Migrationsbewegung seit der Ausbreitung der Menschheit in der Altsteinzeit handeln, jedenfalls zahlenmässig.

Ich halte es für unmöglich, den Prozess der Erderwärmung schnell zu stabilisieren bzw. umzukehren. Nicht mal ein sofortiger globaler Verzicht auf Emissionen könnte noch was daran ändern, dass sich die Erde nicht noch um ein paar Grad erwärmt, denn ich habe das Gefühl, dass schon zuviel Treibhausgas in der Athmosphäre ist. Ganz abgesehen davon, dass eine solche Revolution mittelfristig reine Utopie ist. Auch wir selbstgefälligen Westeuropäer, die wir gerne verächtlich auf das verschwenderische Amerika blicken und besorgt über das immer energiehungrigere China wachen (und was ist mit den Afrikanern? - Die werden wie üblich links liegen gelassen), produzieren fleissig Treibhausgase ohne Ende. Ich furze und fahre Auto, ich gebs zu. Sollen doch die anderen erst mal ihre Emissionen senken.

Die Industrie will einen zwar immer wieder zuversichtlich stimmen, dass alternative Energien "in der Entwicklung" und "in Kürze verfügbar" sind. Die Erzeugnisse der Emissionssenker sind auch schon da und dort zu bestaunen: Hybridfahrzeuge (immerhin Hybrid), Brennstoffzellen-U-Boote, Windparks, Solarzellen auf Nachbars Dach, Energiesparglühbirnen (nur sinnvoll, falls der Strom auch aus einem mit fossilem Brennstoff betriebenen Kraftwerk stammt),...
Das Umstellbewusstsein einer aufgeklärten Bevölkerung scheint sich langsam zu etablieren. Doch geht dieser Prozess viel zu langsam vor sich und wird immer wieder durch Wirtschaftskrisen gedämpft; d.h., wenn man nicht als Treibhausgasschleuder abgestempelt werden will, muss man viel Geld in teure Alternativenergien investieren, welches man aber nur dann hat, wenns der Wirtschaft gut geht. Und die lebt nun mal vom Auto- und Benzinverkauf...

Ehrlich gesagt, ich seh ein bisschen schwarz für die nahe Zukunft. Schwarz wie Erdöl, das frisch zum Boden rauskommt und dies noch eine ganze Weile lang tun wird, Experten meinen so um die hundert Jahre. Wie war das nochmal mit den paar Jahrhunderten, die es braucht, um das Eis zu schmelzen? Was, wenn schon eines ausreicht? Denn so lange werden wir fröhlich weiter mit laufendem Motor im Stau stehen und das Leben geniessen. Und danach schliesst die Schweiz ihre Grenzen; die wird nämlich auch dann noch nicht in der EU sein und den Ansturm von Holländern und Belgiern und Norddeutschen und Südfranzosen und allen anderen, die vom Meer in die Berge flüchten müssen, mit allen Mitteln abzuwehren versuchen, humanitäre Tradition hin oder her.
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