(Allgemein) Gewissensfreiheit bei der Truppe
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Zitat:Coki posteteIch meine wovon wird hier im Thread geredet. Hier ist ein Major (!), immerhin berufsoffizier und sowas wird man nicht über Nacht, um einen Rang degradiert worden, von Beförderungen, die er nicht erhalten hat, mal abgesehen. Desweiteren wird er sicher von 90% aller Offiziere gemobbt worden sein.
Redest du noch immer über diesen Programmierer? Solange er nicht eine Betriebssoftware für die neue gewissenlose Killerrobotergeneration (o.ä.) schreiben soll, hat er seine Anweisungen auszuführen. Ansonsten funktioniert die Organsation Armee nämlich nicht. Da könnte man sich auch weigern Flugzeuge zu betanken, Munition aus dem Depot an die Truppe auszugeben, Landkarten zu erstellen usw. weil alles das auch Teil oder Hilfe von/zu illegalen Operationen sein könnte.

Ich denke noch immer er wollte sich profilieren oder noch ne nette Abfindung rausschlagen. Da sollte man nicht soviel hineingeheimsen.

Zitat:Und das alles weil er in einer ihm wichtig erscheinenden Situation Nein gesagt hat? Ich persönlich respektiere diese Handlung des Offiziers über alle Maßen, auch wenn ich den Grund für seine Entscheidung den Befehl zu verweigern, nicht nachvollziehen kann.
Es gibt auch hinterhältige Menschen beim Militär. Der Dienstgrad ist, und das wird dir jeder der längere Zeit Soldat war bestätigen, kein Garant für eine integere Person. Normal. Schon vor 1000 Jahren schrieb das mal ein chin. warlord ganz treffend auf.

Zitat:Dann auch noch die "Eier" zu besitzen bis zum Verfassungsgericht gegen den Bund anzustinken?
Hm - wenn ich schon das fertige Manuskript für mein Buch über die Mißstände beim Bund fertig geschrieben in der Schublade o.ä. liegen habe, dann: NEIN. Etwas Werbung auf Kosten des Steuerzahlers schadet nicht.

Zitat:Dieser Major hat alle Wertschätzungen verdient, denn er hat mit seinem Beispiel eine Grenze gesetzt die auch in der Zivilgesellschaft sicher gerne gesehen wird.
Wenn er Major der Nordkoreanischen Armee wäre - Ja. Bei uns ist er nur ein weiterer jemand, der ohne jede Gefahr für Leib und Leben das Rechtssystem ausnutzt um einen weiteren Präzendenzfall für etwas zu schaffen, was in unserer Gesellschaft noch so gerade in den Grenzen des irgendwie verkraftbaren liegt, uns in der Weltgemeinschaft aber mal wieder zur Lachnummer macht, weil es uns massiv in unserer Handlungs- und Reaktionsfähigkeit behindern kann.

Zitat:Der schaden für die Innere Struktur der Bundeswehr dürfte recht lapidar sein.
Jeder der seine Angst oder Inkompetenz verschleiern will kann das nun tun, wenn die Begründung nur elegant genug und der Dienstgrad hoch genug ist. Uns zwar ohne den Weg zum Seelsorger oder Psychologen (mit dem damit verbundenen Unbehagen) zu machen. Wir werden sehen.

Zitat:Dieser Major wird nie wieder eine Chance in der BW haben, und das als Berufsoffizier. Das ist Abschreckung genug, bei jeder Kleinigkeit aufzumucken.
Die Armee ist kein Kindergeburtstag. Wer die Wehrfähigkeit vorsätzlich zersetzt fliegt raus. Andernfalls könnten Menschen sterben. Sozialverträglicher Stellenabbau ist bei der Bundeswehr als einziger Organisation in solchen Fällen fehl am Platze.

Ansonsten schaffen wir eine Situation in der eigene Truppen in Hochrisikoeinsätzen plötzlich ihre Logistische Organisation verlieren weil die Software, die den Nachschub regelt, plötzlich aus Gewissensgründen von einem Soldaten abgeschaltet wird.

So ist das mit diesen Präzedenzfällen und dem Bundesverfassungsgericht. Couragiert im Frieden erstritten und nobel festgeschrieben, wird man sie im Ernstfall nicht wieder los, auch wenn sie sich dann als noch so unsinnig erweisen.
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