Europäische Streitkräfte// traditionelle Stärken
#47
Das Regiment ist Teil dieser Division, daher stehen die Hubschrauber auch zur Verfügung. Es wäre eher merkwürdig wenn ein Regiment seine eigenen Hubschrauber hätte mit allem Personal usw, das würde den Rahmen eines Regimentes sprengen. Darüber hinaus sind die Hubschrauber auf diese Weise flexibler einsetzbar.

In Bezug auf den Einsatz in Afghanistan fehlen nicht nur Hubschrauber. Es fehlt an allem. An Panzern, an Artillerie, an Mörsern, an Ernsthaftigkeit.

Es sind nicht nur zu wenige Hubschrauber in Afghanistan stationiert, es fehlen selbst einfachste Waffen. Selbst schwere Maschinengewehre und Granatwerfer gibt es nicht in ausreichender Zahl.

Das hat rein politische Gründe. Die Führung will betont nicht militärisch auftreten und unsere Regierung bekämpft regelrecht jeden Versuch ernsthaft Waffen nach Afghanistan zu verbringen.

Die ersten Jahre fuhren die Soldaten deshalb sogar in einfachen Bussen quer durch die Stadt mit entladenen Waffen. Die ersten deutschen Einheiten kamen mit entladenen Waffen in Afghanistan an, weil das die deutschen Gesetze bezüglich des Lufttransportes das so vorschreiben wenn kein Krieg ist. Nach dem Anschlag auf den Bus ist es jetzt die neue kranke Idee, den Panzerschutz über alles zu stellen. Von den Prioritäten her wird alles auf Panzerung gesetzt und die Feuerkraft demgegenüber völlig vernachlässigt.

Das ganze scheint gar eine sozialkulturelle Frage zu sein. Die ganze Konzeption der neuen deutschen Fahrzeuge zeigt das auf (Beispiel: Boxer). Das kommt aber nicht von den deutschen Soldaten her, sondern von der Regierung, den Stubenhockern in Potsdam, der militärischen Führung die miltärisch noch in einer ganz anderen Zeit sozialisiert wurde und vom Denken her extrem demilitarisiert und zu gleich zu stark politisiert ist.

Die Regierung und die militärische Führung sind zur Zeit das größte Problem der Bundeswehr.

Zitat:Meiner Kenntnis nach, werden Fallschirmjäger auch mit Hubrschraubern "angelandet" (also sie springen nicht zwingend immer mit dem Fallschirm).

Natürlich. Und das ist auch die sinnvollste Einsatzweise für Fallschirmjäger heute. Luftlandetruppen können natürlich auch Luftsturmeinsätze übernehmen.

Luftsturmtruppen brauchen aber umgekehrt keine Luftlandeausbildung. Sie können schneller ausgebildet werden, sind günstiger und können schwerer bewaffnet werden. Die ganze Zeit die eine Luftlandeausbildung kostet einschließlich der Sprünge kann man sich sparen und in Kampfausbildung stecken.

Zitat:Für unauffällige OP (nicht im assymetrischen Szenario) sind Hubrschrauber sicherlich leichter zu orten als Fallschirme, oder?

Nicht unbedingt. Fallschirme setzen Flugzeuge voraus und diese müssen auf einer bestimmten Höhe absetzen.

Zitat:Lese des öfteren von HaLo bzw HaHo. Gerade letzters wäre doch für eine "Infiltration" per Luft geeignet (und keine Hubschrauberkennung wäre erfassbar). Weiß nur nicht ob sowas auf Kompanieebene durchführbar ist?

So etwas benutzen nur Sondereinheiten. Schon auf Kompanieebene macht so was gar keinen Sinn. Bis man am Boden ist und sich dort zusammen gefunden und organisiert hat ist der Gegner längst weg, untergetaucht oder zerschlägt einen im Gegenangriff.

Desweiten muß man bedenken daß man gar nicht überall mit Fallschirmen einfach so landen kann. Du brauchst für einen solchen Einsatz eine Landefläche die ausreichend groß sein muß das dort genug Fallschirmjäger landen können. Es gibt beispielsweise in Afghanistan eine Menge Regionen wo man mit dem Fallschirm gar nicht landen kann.

Aber selbst im übelsten Gelände kann man per Heli absetzen.

Darüber hinaus muß man die Frage von Minen bedenken. Wenn man nun abspringt dann wäre es für den Gegner vorher das logischste potentielle Landeplätze zu verminen. In Afghanistan sind sehr viele solcher Plätze noch aus der Zeit gegen die Sowjets vermint.

Demgegenüber kann ein Hubschrauber per Seil ohne den Boden zu berühren gezielt erst mal ein paar Spezialisten absetzen die den Boden auf Minen untersuchen.
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