Die schlechtesten Kriegsschiffe
#16
Wikipedia schrieb:Wie schon die Zessarewitsch, so litten auch diese Schiffe (die Borodinos) daran, dass ihr Schwerpunkt zu hoch lag, die Bordwände im sog. Tumblehome-Design oberhalb der Wasserlinie nach innen zeigten, das in der Rumpfmitte laufende Längsschott die Gefahr des Kenterns heraufbeschwor, und der niedrige Gürtelpanzer bei voller Gefechtsbeladung unter Wasser gedrückt wurde. Die Kasemattgeschütze lagen so tief, dass sie bei Seegang unbrauchbar waren. Hinzu kam, dass die Schiffe trotz größeren Gewichts schwächere Maschinen als die Zessarewitsch hatten. Alle drei bei Tsushima versenkten Schiffe der Klasse kenterten bevor sie sanken. Die Schiffe werden daher von manchen Schiffbauexperten als die schlechtesten jemals gebauten Schlachtschiffe angesehen.
Es waren schlechter Schiffe als alle gleichaltrigen Schiffe, aber zu Totalversagern wurden sie erst durch die Umstände. Laut Preston hatten sie in Tsushima nicht nur volle Gefechtsbeladung, sondern waren durch Kohlesäcke auf Deck vollkommen überladen. Das muß nicht stimmen. Laut Potter (Seemacht) hat Roschestwenski befohlen, daß die Schiffe auf Höhe der Ryukyu-Inseln nur soviel Kohle von den Trossschiffen übernehmen, daß sie am 27. Mai einen guten Gefechtstrim haben. Allerdings betrug die Reichweite nur 2.590 sm bei 10 kn. Vielleicht hat Borodino mehr Kohle übernommen, um auf dem letzten Stück der Reise unabhängig agieren zu können.

Fouling durch die lange Reise hat mindestens 3kn Geschwindigkeit gekostet. Moral und Ausbildungsstand der russischen Offiziere und Mannschaften war schlecht.

Kasemattgeschütze hatten bei allen Nationen Probleme bei Seegang, deshalb sind sie später abgeschafft worden. Bei den Borodinos waren die Probleme vielleicht noch schlimmer als bei anderen Schlachtschiffen.
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#17
@Nasenbaer
Die riesigen Mengen an Kohle dürften eher zu Beginn der Reise das Problem gewesen sein. Im Seegebiet um die Ryukyu-Inseln dürfte der größte Teil davon bereits aufgebraucht gewesen sein.
Eine wichtigere Rolle dürften die luxuriösen Offiziersunterkünfte an Bord der Schiffe der Borodino-Klasse gespielt haben. Sie erhöhten die Verdrängung der Schiffe um mehrere tausend Tonnen.
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#18
Zitat:Eine wichtigere Rolle dürften die luxuriösen Offiziersunterkünfte an Bord der Schiffe der Borodino-Klasse gespielt haben. Sie erhöhten die Verdrängung der Schiffe um mehrere tausend Tonnen.
das ist eher ein Märchen.
Zitat:Die riesigen Mengen an Kohle dürften eher zu Beginn der Reise das Problem gewesen sein. Im Seegebiet um die Ryukyu-Inseln dürfte der größte Teil davon bereits aufgebraucht gewesen sein.
es wurde mehrmals während der Reise Kohle übernommen.

Überladung, Hauptgürtel fast unter Wasserlinie, das war bei solchen Einsätzen fast normal.......... Tatsächlich ist Kohle nur eine der zahlreichen Problemen, angefangen damit das die Flotte zu Wladiwostok segelte obwohl dieser Hafen in keinster Weise zur Unterbringung einer solchen Armada vorbereitet war.
Keine Unterkünfte für Manschaften, Kapazitäten für Instandsetzung, Kohlevorräte, Munitionsvorräte. Geführt wurde das ganze von einem Admiral der von Anfang an große Skepsis an Erfolg des Unternehmens und keinen wirklichen Konzept hatte...
Irgendwie eine ganze Flotte von Geisterfahrer, erschrekend im Nachhinein. Aber tapfer waren die Leute, zumeist kämpften sie bis zuletzt.

Zitat:Kasemattgeschütze hatten bei allen Nationen Probleme bei Seegang, deshalb sind sie später abgeschafft worden. Bei den Borodinos waren die Probleme vielleicht noch schlimmer als bei anderen Schlachtschiffen.
Borodino war in dieser Hinsicht sogar recht modern, hatte er doch seine gesamte MA in Türmen.
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