Südsudan
#16
Man sollte erwähnen, dass die Bevölkerung des Südsudan mehrheitlich christlich ist.
Trotzdem bekämpfen sich hier die christlichen Stämme untereinander. Offenbar ist die Religion kein Integrationsfaktor sondern nur ein Exklusivitätsfaktor.
Oder anders ausgedrückt; eine andere Religion ist ein Kriegsgrund, die gleiche Religion ist aber kein Grund keinen Krieg zu führen.
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#17
Mit "umgekehrten Vorzeichen" findet das ganze ja auch in Darfur statt, nur dass sich heir nicht christliche sondern islamisch-sunnitische Stämme oder Ethnien bekämpfen.
Zum Teil sind diese Konflikte zwischen Stämmen auch dort, wo die Ethnien unterschiedliche Religiönen angenommen haben - weshalb dann gleich kolportiert wird, es handele sich um religiöse Konflikte. Das erscheint mir aber eine vordergründige Betrachtungsweise zu sein, die sich mehr an den zufälligen religiösen Gegenbenheiten als an den tatsächlichen ethnischen Ursachen orientiert.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/viele_kriegsopfer_im_suedsudan_1.14171710.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/i ... 71710.html</a><!-- m -->
Zitat:7. Januar 2012, Neue Zürcher Zeitung
Viele Kriegsopfer im Südsudan
Die Uno verspricht Hilfe

mhf. Nairobi ⋅ Im Südsudan versuchen Behörden und ausländische Beobachter, eine Bilanz des grausamen Saubannerzugs zu ziehen, mit dem Milizen der Lou Nuer in den vergangenen Tagen Tod und Verderben in die Gebiete der Murle im Nordosten des Landes gebracht haben. Gleichzeitig mobilisiert die Uno Nothilfe für Zehntausende von Murle, die bei den Angriffen aus ihren Dörfern vertrieben wurden.

Bei den Pogromen im Distrikt Pibor, dem Ziel der Stammesmilizen der Lou Nuer, sollen Anfang der Woche über 3100 Murle getötet worden sein, die Mehrheit von ihnen Frauen und Kinder.
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Die Milizen der Lou Nuer ziehen sich unterdessen in den nördlich gelegenen Distrikt Uror zurück, woher sie stammen. Nach den Berichten treiben sie auf einer Strecke von 15 Kilometern zwischen 50 000 und 80 000 gestohlene Kühe und Rinder vor sich her. Es ist zu befürchten, dass es eher zu neuen Gewalttaten kommt, als dass Friedensbemühungen des südsudanesischen Kirchenrats Früchte tragen.

Sowohl die Lou Nuer als auch die Murle sind Viehzüchter und meiden den Ackerbau. Sie machen sich in Jonglei seit alters Weidegründe streitig. Als Folge von politischen Konflikten und dem Aufstand des abtrünnigen Generals Athor gegen die Regierung in Juba kamen die Stammesmilizen aber in den Besitz moderner Waffen. Die jüngste Runde der Gewalt war offensichtlich die Rache der Lou Nuer für einen Kriegszug der Murle im August. Dabei waren laut den Behörden 742 Personen getötet worden.
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#18
Zitat:South Sudan clashes: Murles exact revenge in Jonglei

Some 57 people, mostly women and children, have been killed in a revenge attack in South Sudan, officials say.

Information Minister Barnaba Marial Benjamin said members of the Murle community had attacked their Lou Nuer rivals in Jonglei state. Earlier this month, a force of some 6,000 Lou Nuer fighters went on the rampage, forcing tens of thousands of Murles to flee their homes. The two groups have a long history of stealing each other's cattle.

Some 1,000 people have been killed in the past year. Following the recent clashes, extra UN peacekeepers and soldiers were rushed to the area and Jonglei was declared a disaster zone. [...]

Cattle vendettas are common in South Sudan, as are other clashes between rival groups. The UN says some 350,000 people were displaced because of intercommunal violence last year.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bbc.co.uk/news/world-africa-16542865">http://www.bbc.co.uk/news/world-africa-16542865</a><!-- m -->

Schneemann.
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#19
Zitat:Die blutigen Kämpfe zwischen den verfeindeten Stämme im Südsudan nehmen kein Ende: Bei einem erneuten Angriff Bewaffneter auf ein Dorf sind mindestens 51 Menschen ums Leben gekommen und 22 verletzt worden....
Der Angriff ereignete sich demnach am Vorabend in dem Dorf Duk Padiet, das von Angehörigen des Dinka-Stammes bewohnt wird.
Manyang zufolge kamen die Angreifer offenbar vom verfeindeten Stamm der Murle....
«Früher haben sie Viehherden angegriffen. Jetzt sind es Dörfer und wir wissen nicht warum», sagte Manyang....

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.suedostschweiz.ch/politik/mindestens-51-tote-bei-angriff-auf-dorf-im-sudsudan">http://www.suedostschweiz.ch/politik/mi ... m-sudsudan</a><!-- m -->
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#20
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:streit-um-rohstoffe-sudan-kaempft-ums-oel/60162362.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 62362.html</a><!-- m -->
Zitat:31.01.2012, 19:43
Streit um Rohstoffe Sudan kämpft ums Öl

Ein halbes Jahr nach der Spaltung streitet der Süden mit dem Norden um das schwarze Gold. Der Kampf um die Exporteinnahmen bedroht die notleidende Wirtschaft beider Landesteile. Experten fürchten einen Bürgerkrieg.
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#21
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/weltspiegel464.html">http://www.tagesschau.de/ausland/weltspiegel464.html</a><!-- m -->
Zitat:Konflikt im Südsudan
Der Krieg der Stämme

Rinder bedeuten Reichtum und wer keine hat, raubt sich welche vom Nachbarstamm: Seit Generationen dreht sich diese Spirale aus Gewalt und Gegengewalt in den Stammesgebieten im Südsudan. Doch zuletzt eskalierte der Konflikt. Es geht nicht mehr nur um Viehdiebstahl, sondern um die Auslöschung ganzer Volksgruppen.
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Stand: 05.02.2012 11:07 Uhr
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#22
Zitat:Grenzkämpfe

Heftige Gefechte zwischen Nord- und Südsudan

An der Grenze zwischen Nord- und Südsudan sind bei Gefechten bis zu 150 Soldaten des Nordens getötet worden. Khartum bestätigt zwar die Gefechte, machte aber keine Angaben zu Verlusten.

Bei Kämpfen zwischen der sudanesischen Armee und südsudanesischen Rebellen in der Region von Jau sollen nach Angaben der Rebellen bis zu 150 Soldaten des Nordens getötet worden sein. Ein Armeesprecher in Khartum bestätigte zwar die Gefechte, wollte aber keine Angaben zu eventuellen Verlusten machen. Nach Worten eines Sprechers der Rebellengruppe Sudan Peoples Liberation Movement - North (SPLM-N), einem Ableger der ehemaligen südsudanesischen Rebellenbewegung SPLM, hatten die Angriffe in Jau in der Region Süd-Kordofan stattgefunden, einer Ortschaft unmittelbar auf der zwischen Norden und Süden umstrittenen Grenze. Die SPLM-N kämpft für eine Zugehörigkeit weiter Teile von Süd-Kordofan zum Süden, was die Regierung in Khartum ablehnt, die jeder Form von Protest mit extremer militärischer Härte begegnet. [...]

Südsudan und Nordsudan stehen nicht einmal ein Jahr nach der Unabhängigkeitserklärung des Südens am Rande eines neuen Krieges. Der teilweise gewaltsam ausgetragene Streit um die künftige Grenze ist dabei nur ein Aspekt. Südsudan hat vor Monatsfrist seine gesamte Ölproduktion gestoppt, nachdem der Norden offenbar große Mengen des Rohöls für sich selbst abgezweigt hatte.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/grenzkaempfe-heftige-gefechte-zwischen-nord-und-suedsudan-11665318.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 65318.html</a><!-- m -->

Schneemann.
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#23
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/suedsudan216.html">http://www.tagesschau.de/ausland/suedsudan216.html</a><!-- m -->
Zitat:Engere Zusammenarbeit zwischen Peking und Juba
China stellt Südsudan Milliardenkredit zur Verfügung

China will neue Milliardenkredite an die südsudanesische Regierung vergeben. Wie der südsudanesische Informationsminister Barnaba Marial Benjamin mitteilte, sollen Projekte in den Bereichen Landwirtschaft, Infrastruktur, Telekommunikation und Wasserkraft mit umgerechnet acht Milliarden US-Dollar finanziert werden. Eine Entscheidung Pekings über die Hilfe beim Bau einer Ölpipeline bis an die kenianische Küste stehe noch aus. Die Arbeiten würden von chinesischen Firmen in den kommenden zwei Jahren durchgeführt.
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Stand: 28.04.2012 22:06 Uhr
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/suedsudan218.html">http://www.tagesschau.de/ausland/suedsudan218.html</a><!-- m -->
Zitat:Konflikt in ölreichem Grenzgebiet
Südsudan offenbar um Entspannung bemüht

Die südsudanesische Regierung schlägt im Konflikt mit dem Norden offenbar leisere Töne an. In einem Brief an die Vereinten Nationen sagte sie das Ende der Feindseligkeiten zu und erklärte, alle Polizisten aus der zwischen beiden Staaten umstrittenen ölreichen Region Abyei abzuziehen.
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Stand: 29.04.2012 14:27 Uhr
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#24
http://www.spiegel.de/politik/ausland/de...37370.html

Zitat:Seine Unabhängigkeit feierte der Südsudan euphorisch. Doch fast ein Jahr danach hat die Realität das bitterarme Land im Osten Afrikas eingeholt: Milliarden Dollar aus dem Ölverkauf sind verschwunden. Jetzt drohen der Staatsbankrott - und ein neuer Bürgerkrieg.

Zitat:Es ist ein Eingeständnis des kompletten Scheiterns und wohl einmalig in der Geschichte der modernen Regierungslehre. In einem persönlichen Schreiben hat der südsudanesische Präsident Salva Kiir 75 Minister, Staatssekretäre und Regierungsbeamte aufgefordert, gestohlenes Geld an den Staat zurückzuzahlen.

"Rund vier Milliarden Dollar sind verschwunden", heißt es ganz konkret in dem bereits Anfang Mai verfassten, aber erst jetzt verschickten Schreiben, "oder, um es einfacher zu sagen, von ehemaligen oder derzeitigen Beamten und von korrupten Individuen mit engen Drähten zu Mitarbeitern der Regierung gestohlen worden."
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#25
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/suedsudan220.html">http://www.tagesschau.de/ausland/suedsudan220.html</a><!-- m -->
Zitat:Ein Jahr nach der Unabhängigkeit
Schmerzvoller Start für den Südsudan

Die Hoffnungen der Menschen waren groß, als der Südsudan vor einem Jahr unabhängig wurde. Hinter ihnen liegt eine schmerzvolle Zeit, lautet die Bilanz der Vereinten Nationen heute. Die Flüchtlingsproblematik macht dem Land zu schaffen. Und auch der Streit ums Öl tobt weiter.
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Stand: 08.07.2012 15:30 Uhr
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#26
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/streit-um-oel-sudan-schmettert-friedensangebot-des-suedens-ab-a-845991.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 45991.html</a><!-- m -->
Zitat:23.07.2012

Streit um Öl
Sudan schmettert Friedensangebot des Südens ab

Es geht um die Sicherheit der Grenzen - und vor allem um sehr viel Öl: Im Streit zwischen dem Sudan und Südsudan ist keine Einigung in Sicht. Ein neues Angebot des Südens fiel bei den Nachbarn durch. Beide Staaten müssen sich dringend einigen. Ab August drohen sonst Uno-Sanktionen.
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#27
<!-- m --><a class="postlink" href="http://news.de.msn.com/politik/sudan-und-s%c3%bcdsudan-einig-%c3%bcber-%c3%b6l">http://news.de.msn.com/politik/sudan-un ... er-%c3%b6l</a><!-- m -->
Zitat:4 August 2012 | Von dpa, dpa-infocom

Sudan und Südsudan einig über Öl

Der Sudan und der Südsudan haben sich im Öl-Streit geeinigt. Beide Staaten hätten ein Abkommen über die Transitgebühren beim Export von südsudanesischem Erdöl durch den Sudan erreicht.
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#28
Zitat:South Sudan rebels: SSLA 'surrenders'

Some 3,000 fighters from one of South Sudan's biggest rebels groups, the SSLA, have handed in their weapons, officials say. The former rebels crossed the border from Sudan in about 100 trucks, a local official told Reuters news agency.

Sudan has always denied accusations that it backs numerous rebel groups in the South. Relations between the two Sudans have improved recently, leading to a resumption in oil production. The South took most of the former country's oil when it seceded in 2011 but the export pipelines all go north into Sudan.

"The [South Sudan Liberation Army (SSLA)] militia that have been in the north have surrendered. All of them have come," Unity state government spokesman Joseph Arop Malual told Reuters.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bbc.co.uk/news/world-africa-22316453">http://www.bbc.co.uk/news/world-africa-22316453</a><!-- m -->

Schneemann.
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#29
Angriffe mit zahlreichen Todesopfern und (offenkundig) gezieltem Viehdiebstahl in großem Umfang in Südsudan durch sog. Yau Yau-Milizgruppen (nach deren Anführer) der Murle. Möglicherweise ist es der Versuch einer gezielten Rache-Vertreibung der dortigen Nuer-Stammes-Bevölkerung durch den Murle-Stamm, einerseits durch eben blanken Terror, andererseits aber auch durch den Entzug der auf Nutztieren aufgebauten Grundversorgung. Da die Murle in den vorangegangenen Jahren im Umkehrschluss oft massiven Übergriffen durch die Nuer ausgesetzt waren, könnte es zumindest einen direkten Zusammenhang geben.
Zitat:South Sudan: Jonglei militia 'kills dozens'

More than 40 people have been killed and scores wounded in an attack on villages in South Sudan's Jonglei state, an army spokesman has said.

The attackers were believed to be members of David Yau Yau's rebel group, the spokesman said. Jonglei is badly affected by ethnic rivalries and disputes over land and cattle ownership. More than 1,500 people are estimated to have been killed in the area since South Sudan's independence in 2011. [...] The militiamen were armed with machine guns and RPG rocket launchers, he added. Thousands of cattle had also been stolen during the attack, the acting governor of Jonglei, Hussein Maar, said, Associated Press news agency reports.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bbc.co.uk/news/world-africa-24608897">http://www.bbc.co.uk/news/world-africa-24608897</a><!-- m -->

Schneemann.
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#30
Möglicherweise hat es im Südsudan einen Umsturzversuch gegeben, die innenpolitische Lage galt ja schon seit Monaten als sehr angepannt...
Zitat:Machtkampf im Südsudan

Rivalisierende Soldaten kämpfen in der Hauptstadt

Im Südsudan sind Gefechte zwischen Soldaten des Präsidenten und denen seines früheren Vize ausgebrochen. Die Regierung spricht von einem Umsturzversuch.

In der südsudanesischen Hauptstadt Juba wird der Machtkampf zwischen politischen Gruppen mit Waffengewalt ausgetragen. Die Botschaften der USA und Großbritanniens teilten übereinstimmend mit, es habe Kämpfe bei zwei Militärkasernen in der Nähe des Stadtzentrums gegeben. Offenbar wollten Soldaten, die dem entmachteten früheren Vizepräsidenten Riek Machar nahestehen, ein Waffenlager in einer Kaserne plündern. Sicherheitskräfte des Präsidenten Salva Kiir hätten sie aber zurückgedrängt. [...]

Ein Bericht des Nachrichtensenders Al-Arabija, wonach Bewaffnete versucht haben sollen, das Verteidigungsministerium in Juba zu stürmen, wurde nicht bestätigt. Der Sender hatte berichtet, bei den Angreifern handele es sich um Putschisten, die angeblich auch das Fernsehgebäude unter ihre Kontrolle gebracht hätten. [...] Der Südsudan mit seinen reichen Erdölvorkommen hatte sich nach einem langen Bürgerkrieg 2011 vom Sudan abgespalten.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/politik/2013-12/suedsudan-machtkampf-und-gefechte-in-der-haupstadt">http://www.zeit.de/politik/2013-12/sued ... -haupstadt</a><!-- m -->

Schneemann.
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