(Heute, 00:29)DopePopeUrban schrieb: 5% des BIP sind vor allem erstmal realitätsferne Spinnerei.
Wieso realitätsfern? Wieso ist für Deutschland grundsätzlich nicht leistbar, was Polen und Estland leisten?
(Heute, 00:29)DopePopeUrban schrieb: 220 Milliarden Euro sind fast 50% des Bundeshaushalts 2025, der rund 488 Milliarden Euro groß ist.
Irrelevant, jedenfalls für die von Dir aufgestellte Behauptung. Art 109 III, 115 II GG erlauben theoretisch unbegrenzte Schuldenaufnahme zum Zwecke der Verteidigung, zumindest aus fiskalischer Sicht hängt die Höhe der künftigen Verteidigungsausgaben nur noch von Deutschlands Kreditwürdigkeit und der Konditionen der aufgenommenen Kredite ab. Die Bundesausgaben wachsen um die Verteidigungsausgaben, es wird nicht nur das Stück von Kuchen größer, sondern auch der Kuchen an sich. Und die Konditionen dürften durchaus gut werden, deutlich besser etwa als bei Scholzens Sondervermögen, weil sich der Boom der Rüstungs- und Tech-Aktien auf diese Weise absichern lässt.
(Heute, 00:29)DopePopeUrban schrieb: Der kombinierte Verteidigungshaushalt der europäischen NATO Mitglieder ohne die USA ist bereits jetzt knapp 3 mal so groß wie der Russlands.
Definitiv irrelevant. Die höheren Lohnkosten und Reibungsverluste durch dutzende Parallelstrukturen lassen keine direkten Vergleiche zu. Russland bringt für jeden Dollar wesentlich mehr PS auf die Straße als wir.
(Heute, 00:29)DopePopeUrban schrieb: Wir unterhalten doppelt so viele aktive Soldaten wie Russland und eine knapp 3 mal so große Reserve.
Ebenso irrelevant, meiner Meinung nach.
Davon mal abgesehen ist nicht der geopolitische Status Quo der alleinige Maßstab des Nötigen. Wir steuern auf eine multipolare Welt zu, in der das alternde Europa alleine stehen wird. Russland könnte in einer Generation durchaus nurmehr Teil eines von Peking angeführten Blocks sein. Und spätestens wenn die Amerikaner um sich schlagen, wird China auch nicht mehr nur wie ein Buddha in der Ecke sitzen und darauf achten, dass der Welthandel möglichst ungestört bleibt.
Und wenn Du allein auf eine russische Aggression abstellst; wie sicher können wir uns denn sein, dass alle europäischen Partner ihre Beistandsverpflichtungen achten? Dass nicht Erdogan, Orban und Fico uns in die Pfanne hauen? Dass nicht geographisch entferntere Staaten wie z.B. Spanien allenfalls symbolisch mitwirken?
Sogar vor 1990, wir haben es schon oft diskutiert, galt die Bündnistreue innerhalb der NATO keineswegs als ausgemacht. Der Warschauer Pakt ging sogar in seiner
Kriegsplanung davon aus, dass man es in der Praxis nur mit Westdeutschland und den USA zu tun bekäme, weil die anderen Staaten ihre Verpflichtungen nicht ernst nähmen. Ist die Einigkeit im europäischen Teil der NATO heute wirklich größer?
(Heute, 00:29)DopePopeUrban schrieb: Wir haben keinerlei Bedarf für verteidigungspolitische Spinnerei a la Flak Zimmermann 
Das ist leider keine Spinnerei. Überbordende Bürokratie, Personalmangel (auch in der Verwaltung) und das Vergaberecht bilden den Flaschenhals des Ausgebens, nicht militärische Notwendigkeit. An militärischer Notwendigkeit, bzw. an Gelegenheiten, Geld auszugeben, und das sogar vernünftig, mangelt es keineswegs.
Wer sich jährlich die ~€100 für den Ölwechsel spart, braucht sich nicht zu wundern, wenn ihm nach zehn Jahren der Motor explodiert und ihm plötzlich statt €1.000 eine Rechnung über das Vierzig-, Fünfzigfache ins Haus flattert, weil er ein komplett neues Auto kaufen muss.
In dieser Situation befinden wir uns.