(Allgemein) Bundeswehr – quo vadis?
Ich finde dieses "Das Geld fließt nicht ab, weil erst bei Lieferung bezahlt wird!" echt "niedlich"... in KEINEM Großprojekt der Welt wird erst bei Lieferung bezahlt, sondern entsprechend Leistungsfortschritt anhand der Quality Gates (Design Reviews) im Vertrag.

Oder glaubt echt einer, man bestellt für 10 Mrd. Euro Fregatten bei der Industrie und die warten erstmal 6 Jahre auf den ersten Cent? Nicht mal bei ARROW 3 hat man das ohne Vorauszahlung geschafft - die Ausnahme mögen hier COTS-Bestellungen oder ET/AT-Nachbeschaffungen sein, aber das sind Kleinstbeträge im Vergleich mit den Summe, die im SVermBw zur Verfügung stehen.

Die Beschaffung ist immer noch im Friedensbetrieb...
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(09.02.2024, 17:16)DeltaR95 schrieb: ... echt "niedlich"...

Was heißt hier niedlich wen ich einen Rahmenvertrag für Munition mache wird bezahlt was ich an Charge wirklich abnehme und vor allem mir auf den Hof geliefert wird. Wen als Mun für 280Mio nicht geliefert wurde gibt s dafür auch keine Geld, ganz normales Geschäftsgebaren.
Maximal fließt bei Rahmenvertragsabschluss und bei nicht abrufen der vereinbarten Menge innerhalb des Vertragszeitraums eine Vorrats-/Verzugsgebühr, Ende.

Schiffe werden anteilig am Baufortschritt bezahlt, X% bei Kiehllegung, Y% bei zu wasserlassen des Rumpfes, Z% nach Abschluss der Ausstattungsphase und finale 25-30% nach erfolgreicher Testfahrt mit Übergabe. Wird eine Bauphase die für 2023 geplant ist erst am 10.Jan.2024 erreicht, gibt es aus dem Etat 2023 dafür keine Kohle und das dafür vorgehaltene Geld wurde "nicht verausgabt".

So simpel.
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(14.02.2024, 20:10)Schaddedanz schrieb: Schiffe werden anteilig am Baufortschritt bezahlt, X% bei Kiehllegung...

So simpel.

Stimmt, deswegen ist bei F126 zwischen Vertragsschluss in 2020 und Brennbeginn im Dezember 2023 auch kein Cent an die Industrie geflossen... Angel

Ach nee, waren ja nur rund 360 Mio. EUR gemäß Haushaltsgesetz 2024 bis Ende 2022... War dann wohl nichts mit X % bei Kiellegung?
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Auch für die F35 sind schon dreistellige Millionenbeträge geflossen und das ohne Investitionen in Infrastruktur
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Das sind übliche Downpayments zur Beschaffung des Materials. Das ist in der Industrie durchaus üblich, denn es soll vorgekommen sein, dass Verträge auch von Kundenseite nicht erfüllt wurden. Somit bleibt der AN nicht auf alle n Kosten sitzen.
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Industriesicht auf die Beschaffung vor der Zeitenwende

https://www.n-tv.de/politik/Die-Bundeswe...39660.html

Zitat:Wir waren an Budgets gewöhnt, die immer kleiner wurden, an Schrumpfungs-Szenarien. Da ging es nicht um Wachstum, Produktivität und Effizienz. Zugleich sind wir Deutschen ja Meister im Perfektionieren. Also haben wir die Mangelverwaltung perfektioniert. Es gab begrenzte Mittel und Rüstung war nicht wirklich gewollt. Wenn Liefertermine nicht eingehalten wurden, hat das niemanden gestört.

Kostensteigerung bei Ersatz des Wiesel

https://www.zeit.de/politik/deutschland/...bundeswehr

Zitat:Der Bundesrechnungshof hat dem Bundestag von der Genehmigung eines umfangreichen Rüstungsvorhabens des Verteidigungsministeriums abgeraten. Der geplante Kauf von 123 gepanzerten Transportfahrzeugen vom Typ Boxer für die Bundeswehr sei zu teuer und zu kompliziert, heißt es in einem vertraulichen Bericht an das Parlament nach Angaben des Spiegels

#Beschaffungläuftodernicht?
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Für was bedarf es da eines fahrschulfahrzeuges ? Boxer ist doch klasse c und für Einweisung sind doch fahrschulfahrzeuge vorhanden
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(17.02.2024, 23:15)alphall31 schrieb: Für was bedarf es da eines fahrschulfahrzeuges ? ...

Riecht schwer nach Fahrlehrerlebensberechtigung, wie ich jüngst erfahren hab wird das in der Truppe auch als Boxer-Führerschein kommuniziert. Zu dem man ironischerweise den Klasse C als Vorrausetzung mitbringen muss, bei Kette als Klasse F übrigens nicht Wink

Die Führerscheinklasse ist formal G und wird bei der Bundeswehr zusammen mit C erworben, GE gibt es natürlich dann auch wen man CE hat.

Sind die Fahrschulfuchs auch schon in Auftrag gegeben?
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Für Fuchs bedarf es bloß c und Einweisung paar Tage. Die Überprüfung fing in Thessaloniki im Hafen bei mir an und war an der Grenze zum Kosovo bestanden, weil Spieß als Prüfer da Platz räumen musste weil Mg Schütze wieder an seinen Platz musste.
Und damit hat man die g ausgehändigt bekommen dann glaub ich. Als Zivi würde einfach C reichen . Wenn ich die allerdings auf 6 km/h Drossel müsste es doch führerscheinfrei sein ?

Verfahren gegen früheren KSK-Kommandeur eingestellt Gegen eine Zahlung von 8000 Euro in Sache munitionssammlung .

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/po...nPRWYgTLOY
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https://defence-network.com/die-neue-str...undeswehr/

Auszugsweise zusammen gefasst:

Zitat:Die neue Struktur der Bundeswehr

Es sollen also nur vier Inspekteure bzw. militärische Organisationsbereiche – CIR, Heer, Luftwaffe und Marine – bestehen bleiben.

Der Sanitätsdienst der Bundeswehr und die Streitkräftebasis werden allerdings nicht aufgelöst und den anderen Bereichen unterstellt, wie seinerzeit von Kramp-Karrenbauer geplant, sondern in einen Unterstützungsbereich zusammengeführt. Die Zusammenführung von Sanitätsdienst und Streitkräftebasis bedeutet nach den veröffentlichten Plänen dennoch eine Abwertung der Logistik und Gesundheitsversorgung, da sie nicht mehr unter eigenen Hoheit organisiert, ausgebildet und eingesetzt werden. Zudem soll der Unterstützungsbereich nur noch von einem Kommandeur unterhalb des Dienstpostens und besonders des Dienstgrades der Inspekteure geführt werden. Ob der CIR in dieser neuen Struktur den Status einer Teilstreitkraft erhält bleibt abzuwarten.

Eine weitere große Änderung betrifft die beiden Führungskommandos der Bundeswehr. Aktuell existieren das Territoriale Führungskommando in Berlin-Tegel und das Einsatzführungskommando in Potsdam. Letzteres ist für alle Auslandseinsätze verantwortlich. Pistorius plant nun ein einziges Führungskommando unter Leitung eines Drei-Sterners.

Es ist also mit einer offiziellen Vorstellung der neuen Struktur der Bundeswehr bis zum 28. März 2024 zu rechnen, das sind noch knapp fünf Wochen. Ob diese Reform dann der große Wurf ist, oder ob die Probleme der Bundeswehr nicht eher im Bereich Material und Personalgewinnung als in der Organisationsstruktur liegen, wird die Zukunft zeigen.
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Zitat:Es ist also mit einer offiziellen Vorstellung der neuen Struktur der Bundeswehr bis zum 28. März 2024 zu rechnen, das sind noch knapp fünf Wochen. Ob diese Reform dann der große Wurf ist, oder ob die Probleme der Bundeswehr nicht eher im Bereich Material und Personalgewinnung als in der Organisationsstruktur liegen, wird die Zukunft zeigen.
Ich hoffe das es wenigsten ein Meilenstein auf dem Weg zum ... ist.
Ein altes Sprichwort spricht vom Fisch vom Kopf etc.
Wir brauchen endlich positive Nachrichten,positive Stimmung, den Glauben an, das wir (Europäer) es schaffen und zwar vor den Europawahlen
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Das klingt doch schonmal ganz gut. Neben den klassischen drei Teilstreitkräften Heer, Luftwaffe und Marine hätte in meinen Augen (wenn) nur die Streitkräftebasis eine Existenzberechtigung als weiteren Organisationbereich.

Die Truppenteile von CIR gehörten als Führungsunterstützung schließlich jahrelang zur SKB. Warum man trotz Auflösung von Bataillonen seit 2011 wenig Jahre später diese futuristisch-klingende Kommandobehörde samt neuen Abzeichen, Barrets etc. benötigte, hat sich mir nie erschlossen.
Logistik, Feldjäger, Heimatschutz und auch SAN gehören sowieso in der SKB gebündelt.

Bei der Fusion von Einsatzführungskommando und Territorialkommando fantasie ich ja vom Großen Generalstab. Oberkommando der Bundeswehr wäre doch mal eine angemessene Bezeichnung hierfür.
Die SKB könnte dem Oberkommando dann direkt unterstellt sein und man würde sich den 4ten Inspekteur samt Hofstaat sparen.
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(23.02.2024, 15:30)voyageur schrieb: Ich hoffe das es wenigsten ein Meilenstein auf dem Weg zum ... ist.
Ein altes Sprichwort spricht vom Fisch vom Kopf etc.
Wir brauchen endlich positive Nachrichten,positive Stimmung, den Glauben an, das wir (Europäer) es schaffen und zwar vor den Europawahlen

Genau dieses "Mindset" brauchen wir.
Strukturen verschlanken, weg vom Kopf hin zu Hirn.
Der Anfang wäre, nur als Vorschlag, so als Mindset Europa:
Frankreich baut Munitionskapazitäten neu auf wie wir, Spanien, Italien ebenfalls zwei Drittel davon, Staaten wie Holland , Dänemark, ein Drittel davon. Munitionsbeschaffung wurde ja schon vereinfacht, jetzt fehlen nur noch die Bestellungen ( langfristig) dazu , um es auch lohnenswert für die Industrie zu machen diese Kapazität zu bauen.
Zusammenschluss der Industrie!
Zwei konkurrierende Anbieter europaweit in jedem Bereich, mehr nicht. Europa braucht keine 10 verschiedenen Schützenpanzer, 20 Radpanzer und 50 Jeep/ Wolf/ Hummer Varianten. Erst Recht nicht 10 Anbieter Fregatten/ Korvettten.
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(23.02.2024, 23:28)Falli75 schrieb: Zwei konkurrierende Anbieter europaweit in jedem Bereich, mehr nicht. Europa braucht keine 10 verschiedenen Schützenpanzer, 20 Radpanzer und 50 Jeep/ Wolf/ Hummer Varianten. Erst Recht nicht 10 Anbieter Fregatten/ Korvettten.

Ja, aber welche Werft baut die Fregatten?
(Wer ausser Deutschland plant eine 10.500 to Fregatte?)
Welche Firma darf konstruieren?
Wer darf an wen ausserhalb Europas exportieren? UK/SA/Eurofighter)

Selbst in Amerika werden Großprojekte an Firmen aus möglichst vielen Bundesstaaten beteiligt um die Programme sicher durch die Politik zu bringen.

Das Problem ist, das sehr oft in der Beschaffung nicht der Bang-for-the-Bucks zählt, sondern es gilt die heimische Wirtschaft zu fördern, zu erhalten.

Manche Kapazitäten/Leistungen könnte man heute schon preiswerter bei Verbündeten einkaufen anstatt sie im eigenen Land zu entwickeln und zu produzieren.

Und es ist ja nicht nur in der Bundeswehr so, auch bei unseren europäischen Verbündeten gibt es den Hang, irgendwo an einem standardprodukt noch etwas eigenes aus der eigenen Industrie einzubauen oder rumzuberbessern.
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(23.02.2024, 23:58)Kopernikus schrieb: Ja, aber welche Werft baut die Fregatten?
(Wer ausser Deutschland plant eine 10.500 to Fregatte?)
Welche Firma darf konstruieren?
Wer darf an wen ausserhalb Europas exportieren? UK/SA/Eurofighter)

Selbst in Amerika werden Großprojekte an Firmen aus möglichst vielen Bundesstaaten beteiligt um die Programme sicher durch die Politik zu bringen.

Das Problem ist, das sehr oft in der Beschaffung nicht der Bang-for-the-Bucks zählt, sondern es gilt die heimische Wirtschaft zu fördern, zu erhalten.

Manche Kapazitäten/Leistungen könnte man heute schon preiswerter bei Verbündeten einkaufen anstatt sie im eigenen Land zu entwickeln und zu produzieren.

Und es ist ja nicht nur in der Bundeswehr so, auch bei unseren europäischen Verbündeten gibt es den Hang, irgendwo an einem standardprodukt noch etwas eigenes aus der eigenen Industrie einzubauen oder rumzuberbessern.

Der NH 90, bestes Beispiel. Generell gute Idee ( außer der Bodenfreiheit und der Heckrampe). Was ist daraus geworden? Müll, da jeder seine eigene Variante hat. Nahezu komplett verschiedene Muster, noch nicht einmal Natoweit versorgbar oder wartbar. Der deutsche Flugwart müsste in der Lage sein norwegische oder französische Maschinen zu warten und mit seinen Ersatzteilen zu versorgen.
Träumt weiter....
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